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Thomas Anders informiert russische Fans: "Muss schreiben, was Sache ist"

Sänger Thomas Anders (l, 40, früher Modern Talking) und seine Frau Claudia (l, 31) machen am 6.9.2003 am Rande seines Konzerts auf den Roten Platz in Moskau einen Spaziergang durch die russische Haupt ...
Sänger Thomas Anders (früher Modern Talking) im Jahr 2003 bei einem Spaziergang durch Moskau.Bild: dpa-Zentralbild / Jens Kalaene
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"Muss schreiben, was hier Sache ist": Thomas Anders macht russischen Fans eine Ansage

08.03.2022, 16:05
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Thomas Anders hat seit seiner Zeit mit "Modern Talking" eine große Anhängerschaft in Russland. Der Sänger hat seine für die kommenden Wochen geplante Konzertreise durch Russland und die Ukraine wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine jetzt verschoben. Der Kummer seiner Fans darüber war natürlich groß. Vereinzelt stieß die Absage aber auch auf Unverständnis, berichtet der Sänger jetzt gegenüber "Welt".

Nach der Tour-Absage habe ihn eine Nachricht von der Vorsitzenden seines russischen Fanclubs erreichte. "Sie schrieb mir, dass die Fans die Absage sehr schade finden – und das alles bloß wegen dieses kleinen Konflikts in der Ukraine. Aber man hoffe, dass der bald ausgestanden."

Anders sei geschockt gewesen, als er das las, berichtet er – und wollte das Geschriebene nicht unkommentiert stehen lassen. "Ich dachte nur: 'Moment mal, da muss ich aber jetzt schreiben, was hier Sache ist.'"

Früherer "Modern Talking"-Sänger will seine Fans aufklären

Der Sänger antwortete seinem russischen Fanclub, dass er die Shows nicht nur wegen "eines kleinen Konflikts oder wegen eines Manövers" abgesagt habe, sondern weil Krieg herrsche. Dazu schrieb er auch, dass er nicht wisse, ob "sich die Menschen in Russland im Moment frei informieren können, weil vielleicht die Medien diese Informationen nicht zulassen". Eine Antwort darauf habe er bislang noch nicht erhalten, sagt Anders gegenüber "Welt".

Den Daumen hoch: Sänger Thomas Anders (40, früher Modern Talking) posiert am 6.9.2003 am Rande seines Konzerts auf den Roten Platz in Moskau bei einen Spaziergang durch die russische Hauptstadt vor de ...
Daumen hoch: Sänger Thomas Anders posiert 2003 vor seinem Konzert in Moskau.Bild: dpa-Zentralbild / Jens Kalaene

Auch er, der schon 1988 durch die Sowjetunion tourte, als Russland und Ukraine noch ein Land waren und die beiden Nationen durch regelmäßige Besuche besser kennt als die meisten Menschen hierzulande, sei völlig überrascht worden von den Geschehnissen der letzten Tage.

"Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass wir diese Denkweise der russischen Regierung vor 80 Jahren hinter uns gelassen hätten", sagt er. Die russische Politik verabscheue nichts mehr als Demokratie, sie habe Angst davor.

Thomas Anders warnt vor Stigmatisierung von Russen

Der 59-Jährige warnt gleichzeitig davor, Menschen mit russischen Wurzeln in Deutschland zu stigmatisieren. "Wir müssen in uns gehen. Es ist doch nicht die russische Bevölkerung, die den Krieg möchte. Die Ukraine ist ein Brudervolk. Fast alle Russen, die ich kenne, haben Verwandte oder Freunde in der Ukraine und umgekehrt." Es sei für ihn ebenfalls falsch, russische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht zu stellen und ihre Auftritte abzusagen.

Er wolle in Zukunft auch wieder in Russland auftreten. "Ich singe für die Bevölkerung, die es verdient hat, unterhalten zu werden und nicht für die Politik. Ich finde sogar, man muss es machen. Das ist ein Austausch der Kulturen." Die Feindseligkeit, die sich momentan aufbaue, könne dadurch entspannt werden, erklärte Anders weiter.

(nik/mit Material von dpa)

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