Ausverkaufte Shows, millionenfach gestreamte Hits und ein Image zwischen Rebellion und Selbstbestimmung – so kennt man Nina Chuba heute. Innerhalb weniger Jahre katapultierte sich die Sängerin geradewegs an die Spitze der deutschen Popszene. Doch hinter dem selbstbewussten Bühnen-Ich steckt auch eine verletzliche Seite.
Zwar fühle sie sich auf der Bühne sicher, im Privaten aber kämpfe sie oft mit Selbstzweifeln: Schon ganz alltägliche Dinge werden für Nina Chuba manchmal zur ernstzunehmenden Hürde.
Die öffentliche Präsenz der 26-Jährigen steht hin und wieder im direkten Gegensatz zu der Nina Chuba, die sie abseits des Rampenlichts ist. Das zumindest offenbart die Musikerin nun selbst in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung "Blick".
Mit ihrem neuen Album "Ich lieb’ mich, ich lieb mich nicht" gewährt sie tiefe Einblicke – musikalisch wie menschlich. So habe die Platte sie durch eine Zeit in ihren Zwanzigern begleitet, die nicht immer einfach war. "Klar, bin ich selbstbewusster geworden, aber ich bin mir auch meiner Unsicherheiten bewusster geworden", erklärt sie.
Nina Chuba gesteht, dass selbst sie manchmal alltägliche Dinge vor eine Herausforderung stellen – angefangen mit der Matcha-Bestellung in einem Café. Manchmal habe sie dann Schwierigkeiten, überhaupt in den Laden zu gehen.
Auch in Telefonaten gewinnen ihre Unsicherheiten regelmäßig die Oberhand. Das Vereinbaren von Arztterminen prokrastiniere sie deshalb oft lange vor sich her. Aber selbst Gespräche mit ihrem engen Umfeld seien "komisch", verrät sie:
Unterm Strich gibt sie dazu zu verstehen: "Ich bin schon selbstbewusst. Sonst könnte man das ja gar nicht machen, was ich mache. Aber in anderen Momenten bin ich es wieder nicht."
Schließlich sei die Resonanz ihres Bühnen-Ichs nicht zwangsläufig mit der in der Realität gleichzustellen. "Auf der Bühne weiß ich, dass mir nichts passieren kann: Da stehen ja im besten Fall Leute im Publikum, die mir gut gesonnen sind."
Rückblickend spricht sie auch über ihre Schauspielzeit – etwa über den Dreh für das ZDF-"Traumschiff" vor etwa sieben Jahren. Im Gespräch mit "Blick" bezeichnet sie die Zeit zunächst als "ganz absurd".
Der Grund: ihre Gesundheit wollte während des einmonatigen Aufenthalts auf dem Schiff nicht wie gewünscht mitspielen. "Ich bekam jeden Tag immer eine Spritze vom Arzt, weil ich seekrank war", erinnert sich Nina Chuba.
Das wiederum habe dazu geführt, dass sie oft sehr müde war, viel Zeit im Bett verbrachte. Hinzu kam, dass sie als Veganerin nur eine kleine Auswahl an Mahlzeiten hatte. Auch das Entertainment an Bord sei damals ausbaufähig gewesen. "Jeden Tag habe ich denselben Film geguckt. Es fühlte sich an, als wäre ich in einem Kafka-Roman gefangen."