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Seit Jahren setzt sich Dunja Hayali gegen Rassismus ein. Als Tochter irakischer Eltern sah sich die "Heute Journal"-Moderatorin immer wieder Anfeindungen ausgesetzt, im Internet wie auch im echten Leben. Mehrfach verließ sie deshalb Social Media.
Bei einem Besuch des Dortmunder Karnevals wurde Hayali nun erneut Ziel eines rassistischen Übergriffs, wie sie bei Instagram ausführlich beschreibt.
Der Vorfall trug sich bereits am Freitag rund um eine Karnevalsveranstaltung zu, am Sonntag postete Hayali das aufwühlende Erlebnis auf ihrem Kanal.
In einem langen Text schildert Hayali den Übergriff. Gemeinsam mit einer Freundin befand sie sich auf dem Rückweg von einer Weiberfastnachtsfeier in einem Zug. Eine Station vor dem Ziel "stieg eine Gruppe von so vier Mädels und einem Jungen im Alter von vielleicht 17, 18 aus. Schnapsflaschen in der Hand. Breites Grinsen im Gesicht", schreibt sie.
Kurz darauf sei es zu dem Übergriff gekommen. Eine der jungen Frauen habe in Hayalis Richtung gerufen: "Deutschland den Deutschen. Ausländer raus."
Hayali beschreibt eine "Kettenreaktion" in ihrem Kopf: "Sage ich was? Was sage ich? Lege ich mit ihr an? Wie lege ich mit ihr an? Muss ich das filmen? Bringe ich meine Begleitung in Gefahr? Was mache ich mit dem Gepäck? Ist es Provokation oder Position? Ist es das wert, sich jetzt mit besoffenen Idioten auseinanderzusetzen?"
Zu einer direkten Konfrontation kam es allerdings nicht: "Mir blieb nur noch, der Gruppe etwas hinterherzurufen." Ein Detail hebt Hayali in der Situation zusätzlich hervor: "Niemand außer uns in der S-Bahn reagierte."
Seit Recherchen des Netzwerks "Correctiv" ein Geheim-Treffen offengelegt hatten, in dem unter anderem prominente AfD-Mitglieder die systematische Vertreibung von Menschen aus Deutschland zum Ziel hatten, demonstrierten hierzulande Millionen Menschen gegen die Partei. Dennoch fährt die AfD Rekordumfragewerte ein. Ihr Einfluss wird größer.
Dunja Hayali will mit der Beschreibung ihres Erlebnisses auf die zunehmende Akzeptanz von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aufmerksam machen, erklärt sie in dem Post:
Aber weil auch sie "nicht doch hinterhergegangen ist", so schreibt Hayali weiter, war das Erlebnis "eine Mahnung und Ermutigung an mich selbst, mich weiter mit Halt und Haltung gegen all das einzusetzen, mich einzumischen und niemals einzuknicken".
