Schauspieler Barry Keoghan ist vielen Filmfans in Deutschland spätestens seit seiner Rolle in "Banshees of Inisherin" ein Begriff. Die Tragikomödie war 2023 einer der Oscar-Favoriten und obwohl der Film letztendlich leer ausging, genießt er vor allem bei Kritiker:innen einen nach wie vor guten Ruf.
Keoghan, der in dem Film den einfältigen Jungen Dominic Kearney spielt, war für seine Performance sogar für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Schon vorher hatte sich der heute 31-Jährige mit Nebenrollen in Historienfilmen wie "Dunkirk" oder der HBO-Serie "Chernobyl" einen Namen gemacht.
Für seine jüngste Rolle ist Keoghan nun aus der zweiten Reihe vorgerückt: In "Saltburn" spielt er neben Jacob Elordi die Hauptrolle. Die schwarze Komödie erzählt von einem Studenten (Keoghan) im englischen Oxford, der sich mit einem reichen und schönen Kommilitonen (Jacob Elordi) anfreundet. Gemeinsam verbringen sie den Sommer auf dem Landsitz der Familie – mit fatalen Folgen.
Doch noch vor wenigen Jahren stand die Karriere des Iren auf der Kippe. Das enthüllte Keoghan nun in einem Interview mit dem Magazin "GQ".
Wie es in dem Artikel heißt, präsentierte der Hollywood-Star den Journalisten das auffällige Narbengewebe auf seinem Arm. Es handelt sich dabei um ein Andenken an die Krankheit nekrotisierender Fasziitis – die auch als fleischfressende Krankheit bekannt ist.
Diese habe er sich vor ein paar Jahren eingefangen, kurz bevor die Dreharbeiten zu "Banshees of Inisherin" begannen. Keoghan sagte, dass einer von fünf Fällen tödlich endet und auch eine Amputation möglich war. "Ich erinnere mich, wie ich zu den Ärzten sagte 'Ich werde doch nicht sterben, oder?'", erzählte er. "Nun, wir wissen es nicht", entgegneten die Ärzte laut Keoghan.
Nekrotisierende Fasziitis ist eine Infektion, die verschiedene Bakterien verursachen können. Am häufigsten sind die Verursacher Streptokokken.
Keoghan erzählte weiter, dass ihn "Banshees of Inisherin"-Regisseur Martin McDonagh damals im Krankenhaus besuchte – vier Tage vor den Dreharbeiten. Sein Arm sei stark geschwollen gewesen, er habe jedoch viele Medikamente genommen und sei guter Dinge gewesen, im Film mitwirken zu können. Am Krankenbett soll McDonagh ihm dann gesagt haben: "Denken Sie daran, wenn Sie für einen Oscar nominiert sind."
Und tatsächlich: Im folgenden Jahr ist Keoghan für den Oscar nominiert worden. Er verlor zwar gegen Ke Huy Quan ("Everything Everywhere All at Once"), aber es sei schon eine Ehre gewesen, überhaupt nominiert zu sein. Und das Beste: Barry Keoghan durfte seinen Arm behalten.
(mit Material von dpa)