Die Diskussionen um die Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seiner Frau Franca Lehfeldt reißen einfach nicht ab. Heiß debattiert wurde unter anderem die kirchliche Trauung der beiden. Die Kritik: Sowohl Lindner als auch Franca Lehfeldt sollen keine Kirchenmitglieder sein. Auch CSU-Politiker Markus Söder ließ das nicht unkommentiert. Der bayerische Ministerpräsident legt Christian Lindner den Wiedereintritt in die Kirche nahe, wie er jetzt in der "Bild am Sonntag" sagte.
"Offenkundig hat die Trauung in der Kirche beiden sehr gefallen", stellt Söder fest. "Vielleicht ist das ein guter Moment, wieder in die Kirche einzutreten", fügte der CSU-Chef hinzu. "Das wäre ein großartiges Signal für den Glauben in diesen Zeiten."
Glückwünsche gibt es von Söder für das Ehepaar dennoch: "Ich gratuliere beiden zur Hochzeit und wünsche ihnen alles Glück dieser Welt."
In einem Interview mit dem evangelischen Magazin "Chrismon" hat Christian Lindner kürzlich bestätigt, dass er mit 18 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. Das bedeute jedoch nicht, "aus jeder Form der Spiritualität auszutreten", sagte Lindner. Er verwies darauf, dass er bei seiner Vereidigung als Minister die religiöse Eidesformel verwendet habe.
Auch Franca Lehfeldt soll laut Medienberichten kein Kirchenmitglied sein.
"Es gibt ein Mehr, das über uns beide und unser gemeinsames Leben hinausweist", erklärt Lindner die Entscheidung zur kirchlichen Trauung in "Chrismon". Den kirchlichen Segen zu empfangen, sei ihm wichtig gewesen, erzählt er.
Und so kam es dazu, dass Christian Lindner und Franca Lehfeldt, Politik-Chefreporterin bei "Welt", sich in der St. Severin Kirche auf Sylt das Jawort gaben.
Dazu musste das Paar einiges an Kritik einstecken. Diese kam zum Beispiel von der evangelischen Theologin Margot Käßmann. In ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag" sagte sie, dass es nicht um kirchlichen Inhalt, sondern um Kulisse gegangen sei.
(and/Mit Material von AFP)