Vor einigen Tagen löste eine Sex-Puppe in Rostock einen mehrstündigen Polizeieinsatz aus, da sie zunächst für eine Leiche gehalten wurde.
Für Stefan Raab ist diese Meldung natürlich ein gefundenes Fressen, er widmet sich in der neuesten Ausgabe seiner RTL-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" ausgiebig dem Thema.
Auch ein Bild der Sex-Puppe ist zu sehen, deren Überreste offensichtlich angezündet worden waren. "Ich habe zuerst gedacht, Sophia Thomalla war zu lange auf der Sonnenbank", witzelt Raab über die Moderatorin, die später als Spielleiterin in seiner Show zu Gast ist.
Dass ein Auge der Puppe nicht mehr dort ist, wo es eigentlich sein sollte, nutzt Raab zu einer weiteren, bösen Stichelei gegen eine Legende der deutschen TV-Unterhaltung:
Die nicht sonderlich schönen Bilder von der verbrannten Sex-Puppe sind allerdings noch lange nicht das Schlimmste, was es am Mittwoch bei "Du gewinnst hier nicht die Million" zu sehen gibt.
Wenig später holt Raab die Zuschauerin Jennifer aus dem Publikum, um mit ihr "Nicht erschrecken" zu spielen. Der Showmaster verspricht ihr 100 Euro, wenn sie es schafft, auf einem Fernseher einen knapp 90 Sekunden langen Zusammenschnitt von Clips anzuschauen, ohne das Gesicht zu verziehen oder den Blick abzuwenden.
Auch im TV sind die Bilder zu sehen, die relativ harmlos beginnen, dann aber Sport- und Arbeitsunfälle mit Knochenbrüchen und sogar die medizinische Behandlung eines eitrigen Geschwürs zeigten.
Dass solche Clips im Internet ein Publikum haben, ist bekannt. Aber will man ein solches Ekel-Video zur besten Sendezeit am Mittwochabend in einer Unterhaltungsshow auf RTL sehen? Ziemlich sicher nicht.
Während Kandidatin Jennifer tatsächlich keine Miene verzieht und 100 Euro gewinnt, ist der Abschaltimpuls enorm.
Dabei kann es sich "Du gewinnst hier nicht die Million" eigentlich nicht erlauben, noch mehr Publikum zu verlieren.
In den letzten Tagen gab es Meldungen, wonach die Quoten der Show zwischenzeitlich auf einen Tiefstand seit der Verlegung ins Free-TV gefallen waren, der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe war zuletzt nur noch einstellig.
Vielleicht kündigte RTL auch deshalb ein neues Konzept für "DGHNDM" an. In den Shows vor Ostern wird Raab ab nächster Woche in Spielen gegen Promis antreten.
Diesen Mittwoch gibt es bereits leichte Veränderungen, schon während seiner Clip-Show stellt Raab den wartenden Kandidat:innen mehrere Auswahl-Fragen, mit denen diese sich für den zweiten Teil von "DGHNDM" qualifizieren können.
Raab präsentiert sich beim Kommentieren der TV-Ausschnitte ziemlich bissig und teilt erneut heftig gegen Harald Glööckler aus. Er macht auch recht flache Witze über einen Lehrer, der in einem TV-Beitrag auftauchte und mit Nachnahmen Fick heißt.
Wie schon in den letzten Wochen werden andere RTL-Formate ausgiebig thematisiert. Der Gefühlsausbruch eines Kandidaten im "Sommerhaus der Normalos", ein Sex-Talk bei der Reality-Show "Make Love, Fake Love" – die Cross-Promo-Maschine läuft bei "DGHNDM" weiter auf Hochtouren.
Da ist es wenig verwunderlich, dass sich auch der kurze Talk mit Sophia Thomalla vor allem um deren Kuppel-Show "Are You The One?" dreht. Wenig später übernimmt die Lebensgefährtin von Tennis-Star Alexander Zverev die Rolle der Spielleiterin.
Kandidat Tillmann aus Leipzig darf diesmal sein Glück versuchen, er scheitert aber im dritten Spiel an Raab und gewinnt 1000 Euro.
"Einmal hat jemand 5000 Euro gewonnen, ansonsten habe ich alle in den ersten Spielen abserviert“, fasst Raab kurz und bündig zusammen, wie die Spiele in mittlerweile 22 Folgen von "Du gewinnst hier nicht die Million" verliefen.
Vielleicht können die Promis in den kommenden Spezialausgaben von "DGHNDM" ja für etwas mehr Spannung sorgen. Mit Blick auf den überschaubaren Unterhaltungswert der Show wäre das mehr als wünschenswert.