Schlager-Star Helene Fischer hat sich bereits vor Monaten rar gemacht – keine TV-Auftritte, keine Show-Einlagen, nada. Einzige Lebenszeichen: Ein Interview mit TV-Legende Frank Elstner und ein Instagram-Post zu ihrem 35. Geburtstag. Umso überraschender kam dann die Ankündigung, dass sie ihre Konzert-Strategie für 2020 radikal auf den Kopf stellt.
Zur Erinnerung: Statt picke-packe-pyrogeladenen Stadien-Tourneen vor zehntausenden Anhängern wird La Helene im Frühjahr gerade einmal zwei Konzerte geben. Und die nicht etwa in Deutschland, sondern im österreichischen Bad Hofgastein (zum "Sound & Snow", 4. April) und einen Tag später beim Schweizer "SnowpenAir".
Eine Chance haben Fischers deutsche Fans dann aber doch noch für eine letzte Woge Schlager-Rausch 2019: Am ersten Weihnachtsfeiertag zeigt das ZDF traditionsgemäß die große "Helene Fischer Show" (20.15 Uhr). Im vergangenen Jahr schauten 5,73 Millionen die 195 Minuten Helene-Hype. So weit, so Quoten- und Schlager-Glück.
Die TV-Aufzeichnung vor Publikum findet am 13. und 14. Dezember in der Messe Düsseldorf statt. Karten für die Sendung sind beim offiziellen Tickethändler "Eventim" aktuell nicht mehr zu haben. Der auf der Homepage noch einsehbare, offizielle Verkaufspreis für die teuerste Kategorie, ganz nah an Bühne und Funkel-Helenchen: 121 Euro. Gemessen an Aufwendigkeit der Fernsehshow und erfahrungsgemäß hochkarätigen, teils internationalen Gästen, ein fairer und zu verschmerzender Preis. Die günstigste Karte ging für 71 Euro in den Verkauf.
Wer Erfolg hat und vom Publikum nahezu vergöttert wird, weckt Begehrlichkeiten. Und die rufen wiederum Profitgeier auf den Plan. Wer als Hardline-Helene-Fan noch auf der Suche für eine ZDF-Karte ist, kann die theoretisch auch noch bekommen – aber zu einem saftigen, genauer gesagt sehr saftigen Preis.
So werden auf der Ticketplattform "Viagogo" aktuell rund einhundert Tickets für die offiziell ausverkaufte "Helene Fischer Show" angeboten. Die Preise bewegen sich von fast noch moderaten 178 Euro bis hin zu unglaublichen 3600 Euro – für eine einzelne Karte!
Viagogo tritt allerdings nur als Zwischenhändler auf – die Karten werden von Privatpersonen angeboten, die selbst nicht an der Veranstaltung teilnehmen können. Oder wollen, könnten böse Zungen behaupten, schließlich lassen sich durch diese Weiterverkaufstaktik nette Nebeneinkommen generieren. Die Plattform erklärt:
Trotzdem: Viagogo verdient munter mit am Geschäft mit den raren Helene-Karten: Von den aufgerufenen 3600 Euro Ticketgebühr gehen satte 928 Euro an (gesetzlich vorgeschriebener) Mehrwertsteuer und "Buchungsgebühr" ab — das sind 25,78 Prozent!
Die Ticketplattform schreibt zu dieser Gebühr:
Und genau da liegt die Krux: Der TV-Show-Veranstalter weist auf der offiziellen Seite explizit darauf hin, dass "die Tickets für diese Veranstaltung personalisiert sind". Heißt: Im schlimmsten Fall könnten Fans mit ihrer Wucher-Karte gar nicht erst in die Halle gelassen werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich also lieber im Fanshirt vor den Fernseher setzten — und das Helene-Erlebnis so garantiert genießen können.
(ab)