Seit Prinzessin Kate am 16. Januar in die London Clinic eingeliefert wurde, hielt der Palast sich mit Details zu ihrer Erkrankung extrem bedeckt. Bis heute ist nicht offiziell bestätigt, warum genau die Prinzessin von Wales im Krankenhaus war und wohl noch bis mindestens Ostern keine offiziellen Termine absolvieren kann.
Das Interesse daran, was hinter Kates Erkrankung steckt, aber ist riesig. Die Spekulationen auf Social Media dauern schon seit Wochen an. Immer wieder gibt es außerdem Berichte, Kate könnte zu einem späteren Zeitpunkt selbst bekannt geben, was genau der Grund für ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit war.
Vor wenigen Tagen wurde dann bekannt, dass es in dem Krankenhaus, in dem Kate behandelt wurde, eine Sicherheitspanne gegeben hatte. Demnach habe jemand unbefugt versucht, sich Zugang zu Kates Krankenakte zu verschaffen. Nun gibt es eine Untersuchung.
Doch es stellt sich heraus: Das Krankenhaus soll den Vorfall erst wesentlich später offiziell gemeldet haben als eigentlich vorgesehen. Sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten, wäre das wohl ein weiterer Skandal – der die Klinik außerdem teuer zu stehen kommen könnte.
Die "Daily Mail" schreibt, eine Person habe versucht, auf Kates Krankenakte zuzugreifen, während die Prinzessin noch als Patientin in der Klinik war. Gleichzeitig gibt es Berichte, wonach das Krankenhaus wohl schon länger von dem Vorfall wusste, als bisher bekannt.
Dem Bericht der "Daily Mail" zufolge soll der Datenschutzbeauftragte des Vereinigten Königreichs erst mehr als sieben Tage, nachdem Kate am 29. Januar entlassen wurde, über den Vorfall informiert worden sein. Wie die "Daily Mail" schreibt, ist das ein Verstoß gegen offizielle Regeln. Verstöße gegen den Datenschutz müssen innerhalb von 72 Stunden gemeldet werden.
Der Datenschutzbeauftragte des Vereinigten Königreichs sagt, man "untersuche die vorliegenden Informationen" dazu. Der "Guardian" zitiert außerdem eine Quelle, die sagt, ein Teil der "andauernden" Untersuchung gegen die London Clinic betreffe auch den "Zeitpunkt der Meldung".
Kürzlich hatte der "Mirror" berichtet, dass das Datenleck erst auftrat, nachdem Kate aus der Klinik entlassen wurde. Dass der Zeitpunkt der Meldung nun ebenfalls untersucht werden soll, spricht aber in jedem Fall dafür, dass der Vorfall nicht unverzüglich gemeldet worden ist.
Berichten zufolge wird jetzt gegen drei Angestellte der London Clinic ermittelt. Diese sollen inzwischen auch suspendiert sein. Sollte der Datenschutzbeauftragte des Vereinigten Königreichs zu dem Schluss kommen, dass ein Verstoß vorliegt, kann er strafrechtliche Untersuchungen einleiten. Der CEO der Klinik, Al Russel, versprach noch am Mittwoch:
Doch sollten diese Maßnahmen nun tatsächlich nicht ausreichend gewesen sein, könnte das für die Klinik massive finanzielle Folgen haben.
Gegenüber der "Sun" äußerte sich nun Anwalt Iain Wilson zu dem Fall. Das Krankenhaus sei rechtlich dazu verpflichtet, medizinische Daten zu schützen, sagte er. "Falls festgestellt wird, dass ihre Systeme nicht ausreichend waren, wenn sie zum Beispiel ihre Angestellten nicht ausreichend ausgebildet hatten, dann könnten sie vom Datenschutzbeauftragten belangt werden." In diesem Fall könne auch eine Geldstrafe gegen die Klinik fällig werden. Iain Wilson spricht von einer "sehr großen Summe". Seine Einschätzung:
Doch der Anwalt gibt auch zu bedenken, dass selbst die besten Systeme zur Verhinderung solcher Datenschutzverstöße nicht ausreichen würden, um sie vollumfänglich zu verhindern. "Man kann sich vor einem faulen Ei nicht schützen. Es ist schädigend für die Klinik, wenn es um den Ruf geht, auch, wenn wir noch nicht wissen, was passiert ist."
Außerdem sagt er, dass aktuell noch nicht feststeht, ob der Versuch, auf Kates persönliche Daten zuzugreifen, überhaupt erfolgreich war. "Von einem rechtlichen Standpunkt her haben sie alles gemacht, was möglich war. Sie hatten Trainings und Systeme und es gab nur ein faules Ei und keine Chance, dass sie das hätten erkennen können." Er fügt hinzu: "Aus rechtlicher Sicht ist es unwahrscheinlich, dass sie schuldig sind."
Der Palast hat sich nach wie vor nicht offiziell zu dem Vorfall geäußert. In einem ersten Statement hatte das Königshaus lediglich gesagt, dass es sich um eine Angelegenheit der London Clinic handeln würde.