Die Krönung von König Charles III. am 6. Mai könnte die letzte ihrer Art gewesen sein. Charles hatte sich bereits große Mühe gegeben, die Veranstaltung im Vergleich zur Krönung seiner Mutter Queen Elizabeth II. zu verschlanken und zu modernisieren. So gab es erstmals Bischöfinnen, die beim Gottesdienst mit dabei waren und auch religiöse Führer anderer Glaubensrichtungen waren vertreten. Dass die Zeremonie mehrsprachig war, sollte Diversität in der britischen Gesellschaft repräsentieren. Denn die Königsfamilie weiß: Um auch in der heutigen Zeit noch relevant zu bleiben, muss sie sich anpassen.
Das könnte auch für zukünftige Krönungen gelten. Als Nachfolger von Charles steht bereits sein Sohn Prinz William in den Startlöchern. Und der lässt schon heute durchblicken, dass er auf große Zeremonien mit allzu viel Pomp eher wenig Lust hat. Nun packen seine engsten Vertrauten aus und verraten: William plant bereits seine eigene Krönung. Und dabei soll so einiges anders werden als bei seinem Vater.
Dass William sich bereits intensiv Gedanken über seine eigene Krönung macht, kommt wenig überraschend. Immerhin weiß der Prinz von Wales schon seit Kindertagen, dass er eines Tages König werden wird. In einem Interview sagte er 2016 über seine Krönung:
Der Thronfolger ergänzte: "Das ist die Herausforderung für mich: Wie kann ich dafür sorgen, dass die Königsfamilie in 20 Jahren noch relevant ist?"
Um das zu erreichen, soll William sich heute schon intensiv mit der Zeremonie auseinandersetzen, bei der er eines Tages zum König gekrönt wird. Die "Times" zitiert eine Quelle, die dem Thronfolger nahestehen soll: "Er denkt sehr viel darüber nach. In 20 Jahren oder wann auch immer er an der Reihe ist: Wie kann die Krönung modern sein und gleichzeitig die Nation und das Commonwealth vereinen? Ich denke, dass diese Krönung anders aussehen und sich anders anfühlen wird."
Eine andere Quelle aus Williams Umfeld ist der Meinung, dass der Prinz sehr genau beobachtet hat, wie die Zeremonie für Charles und Königin Camilla ablief. "Er denkt: 'Das war ein großer Erfolg, und zwar deshalb, weil Pa Dinge verändert hat. Ich muss mir darüber bewusst sein, dass die Entwicklung während meiner Zeit passiert. Was ist es, das bleibt? Was muss ich ändern?'", erklärt der Insider.
William will seinem Umfeld zufolge einfach andere Prioritäten setzen. Statt symbolisch bei Eröffnungen anwesend zu sein, gehe es ihm darum, "wie man ein Erbe in der Gesellschaft hinterlassen kann", meint ein Vertrauter laut der "Times". Und weiter:
“You can see it in how he has taken having an investiture off the table, and his thinking on how to leave a legacy in communities rather than just going in [to] do ribbon cutting. You can see it in how he is running an environmental prize with Earthshot that is not just about handing cash out, but about the long-term impact globally. He is thinking about his coronation in the same way.”
Doch auch, wenn William sich offenbar schon sehr konkrete Gedanken über seine Krönung macht: Genaue Pläne für seinen großen Tag gibt es noch nicht. "Haben die Höflinge im Kensington Palast schon einen großen Plan, wie die nächste Brücke aussehen wird? Nein", erklärt eine Quelle aus seinem Umfeld.
Die Brücke ist dabei eine Anspielung auf die Codenamen wichtiger Ereignisse in der britischen Königsfamilie. Der Tod und die Beerdigung von Prinz Philip im April 2021 liefen unter dem Namen "Forth Bridge", bei Queen Elizabeth II. war es im September 2022 die Operation "London Bridge".
Doch die Quelle ergänzt: "Aber natürlich denken der Prinz und sein Team über die Ereignisse der vergangenen Woche nach und es ist ihm extrem wichtig, dass sie sich so weiterentwickelt, dass sie relevant sein kann, wann auch immer sie passiert."
Ein Hinweis darauf, dass William sich für eine kleinere Zeremonie entschieden könnte, wenn überhaupt, könnte tatsächlich seine Ernennung zum Prinzen von Wales sein. Quellen aus seinem Umfeld zufolge will William auch dafür keine große Zeremonie, wie sein Vater sie einst hatte. Wenn er sich dabei wirklich durchsetzt, darf man gespannt sein, wie modern er dann eines Tages seine Krönung gestalten wird.