Schon in der Realität sorgt das britische Königshaus mit Gerüchten und Skandalen für viel Gesprächsbedarf. Die Netflix-Produktion "The Crown" nimmt sich den Gerüchten an und verfilmt wahre Begebenheiten des alltäglichen Lebens der Royals, gespickt mit Spekulationen in einer Serie, die am 9. November bereits in die fünfte Staffel geht.
Viele Fans sind gespannt auf die neue Staffel, die laut Angaben einiger britischen Zeitungen unter anderem die letzten Tage von Prinzessin Diana zeigen soll, bevor sie am 31. August 1997 bei einem tragischen Autounfall in Paris ums Leben kam. Daneben steht vor allem die skandalöse Trennung von dem damaligen Prinzen Charles und Diana im Fokus.
Zuletzt war bereits die Rede von einem kleinen Skandal, den die Serie auslösen könnte. Denn "The Crown" soll eine angebliche Affäre des verstorbenen Prinzen Philip zeigen. Nur zwei Monate nach dem Tod von Queen Elizabeth, seiner Ehefrau, erscheint der Zeitpunkt für viele unpassend. Laut der britischen Zeitung "The Sun" werden mit den Verfilmungen über Diana nun Szenen gezeigt, die "noch grausamer und erschütternder" sein sollen.
Die Aufarbeitung des Todes von Diana, die in der Serie von Schauspielerin Elizabeth Debicki verkörpert wird, soll sogar Produktionsmitarbeiter:innen mitgenommen haben. "Es fühlt sich an, als wäre eine Grenze überschritten worden", äußert sich ein Set-Mitarbeiter gegenüber "The Sun".
"Die Show versucht immer, eine fiktionale Version der royalen Geschichte so sensibel wie möglich darzustellen. Aber je näher die Dinge an die Gegenwart heranrücken, umso schwieriger wird es, dieses Gleichgewicht zu finden", erklärt er weiter. Der Unfall an sich, der im Pariser Alma-Tunnel stattgefunden hatte, soll jedoch nicht gezeigt werden.
Auch wenn der Unfalltod von Prinzessin Diana schon 25 Jahre her ist, sitzt der Schmerz bei einigen Fans der britischen Königsfamilie noch tief. Zeitweise galt "Lady Di" als die berühmteste und am meisten fotografierte Frau der Welt. Die Skandale, die aus der Scheidung zwischen ihr und dem heutigen König Charles III. resultierten, hinterließen gewaltige Schäden in der britischen Monarchie.
Charles, gespielt von Dominic West, wird in der fünften Staffel wohl nicht besonders gut wegkommen. Ein Insider berichtet, dass Charles als "kleinlich, kalt und hinterlistig" dargestellt wird. Diese Eigenschaften soll eine Szene unterstreichen, in der er wohl versucht, seine eigene Mutter vom Thron zu stoßen. Für Charles ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung der fünften Staffel denkbar unpassend, angesichts dessen, dass er erst seit knapp über einem Monat König ist.
In einem Interview mit dem britischen "Telegraph" beschwert sich Royal-Experte William Shawcross über "The Crown": "Abscheulich und vorsätzlich verletzend", findet er die Handlung. "Die Serie ist voller Lügen und Halbwahrheiten, umhüllt von Spitze und Samt."
Selbst Großbritanniens ehemaliger Premierminister John Major kritisiert die Netflix-Produktion und sagt der "Dailymail", dass sie aufgrund von Verzerrungen und Unwahrheiten boykottiert werden sollte. Schon lange wird gefordert, dass Netflix einen Hinweis einblenden sollte, um klarzustellen, dass nicht alles in der Serie der Wahrheit entspreche. Der Streaming-Anbieter hat sich bisher geweigert, solch eine Bemerkung einzufügen.