Prinz Harry wurde vor Gericht ins Kreuzverhör genommen, als erster Royal in 130 Jahren. Bild: PA Wire / Jonathan Brady
Royals
Prinz Harry hat, genau wie seine Frau Herzogin Meghan, schon öfter die britische Boulevardpresse verklagt. Aktuell ist der Herzog von Sussex wieder in London, um als Zeuge vor Gericht auszusagen. Als erster Royal in den vergangenen 130 Jahren musste er sogar ins Kreuzverhör.
Harry geht vor Gericht gegen den "Mirror"-Verlag (MGN) vor. Er verklagt diesen, weil er glaubt, dass der Verlag sich illegal Informationen über ihn beschafft hat. Harry behauptet unter anderem, sein Handy sei abgehört worden. Der Anwalt von "Mirror", Andrew Green, attackierte den Prinzen am zweiten Tag von Harrys Aussage heftig.
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"Wenn das Gericht feststellen würde, dass Ihr Handy niemals von einem MGN-Journalisten gehackt wurde, wären Sie dann erleichtert oder enttäuscht?", wollte der Anwalt von Harry wissen. Der Prinz deutete daraufhin an, dass er es als ungerecht empfinden würde, wenn das Gericht so entschiede. "Also wollen Sie, dass Ihr Handy gehackt wurde", stellte Green daraufhin fest. Harry erwiderte, niemand wolle, dass sein Handy gehackt werde.
Es war nicht das erste Mal, dass Green Harry auf Widersprüche in seinen Aussagen aufmerksam machte. Schon am Tag zuvor hatte er Harry mit einer Verhörmethode in große Schwierigkeiten gebracht.
Eine Aussage, die er in seinem Buch "Spare" gemacht hatte, könnte für den Prinzen jetzt zum Problem werden.
Prinz Harry muss Fehler einräumen
Um seine Behauptung vom abgehörten Handy zu beweisen, hatte Harry am Dienstag nämlich einen Artikel des "People"-Magazins aus dem Jahr 2003 angeführt.
In dem Artikel hieß es, Harry und sein Bruder Prinz William seien sich uneinig darüber, ob sie sich mit Paul Burrell treffen sollten. Der ehemalige Butler ihrer verstorbenen Mutter Prinzessin Diana hatte nach deren Tod Bücher über sie geschrieben und gibt bis heute regelmäßig Interviews über die Königsfamilie.
Dem Bericht in "People" zufolge soll William für das Treffen gewesen sein, um Burrell davon abzuhalten, weiter Geschichten über Diana an die Presse zu verkaufen. Harry, hieß es, sei dagegen gewesen. In einer Voicemail an William habe er Burrell als "heuchlerisches Arschloch" bezeichnet.
Vor Gericht bestätigte Harry nun den Inhalt des Berichts, wonach er kein Treffen mit Burrell wollte. Auch, dass er Burrell derart beschimpft habe, ist demnach zutreffend. "Ich habe diese Worte benutzt und ich habe sicherlich auch Sprachnachrichten auf dem Handy meines Bruders hinterlassen", sagte Harry im Zeugenstand. Für Harry steht deshalb fest, dass Journalist:innen von "People" diese Informationen nur bekommen konnten, indem sie sich Zugang zu seiner privaten Kommunikation verschafft haben.
Harrys Buch sorgt seit seinem Erscheinen im Januar regelmäßig für Wirbel.Bild: AP / Robert F. Bukaty
Doch Green wies Harry nun auf einen großen Widerspruch hin. In seinem Buch "Spare" beschreibt der Herzog von Sussex ausführlich, wie er die Nachricht über Burrells Buch erhielt. Über den Ex-Butler schreibt er darin: "Er schlug Geld aus ihrem Verschwinden. Ich kochte vor Wut. Ich wollte nach Hause fliegen und ihn zur Rede stellen. Ich rief Pa an und kündigte ihm an, dass ich mich in ein Flugzeug setzen würde."
Von Vorbehalten gegen ein Treffen mit Burrell ist in Harrys Buch nichts zu lesen. Darauf wies ihn auch Anwalt Green hin, wie "Independent" schreibt. "Ihr Standpunkt ist, dass Sie zu dieser Zeit kein Treffen wollten, oder dass Sie ein Treffen wollten, was stimmt wirklich?", fragte Green. Harry musste daraufhin zugeben:
"Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, ob ich ein Treffen wollte oder nicht."
Damit steht Harrys Aussage vor Gericht in krassem Widerspruch dazu, wie er die Situation in "Spare" beschreibt.
Weitere Ungereimtheiten in Harrys Aussagen
Auch in dem Punkt, um den es Harry an diesem Tag eigentlich ging, musste der Herzog von Sussex Abstriche machen. Als es darum ging, ob er Burrell ein "heuchlerisches Arschloch" genannt habe, fragte Green: "Ist es Ihr Standpunkt, dass Sie sich daran erinnern, eine Nachricht auf Williams Handy hinterlassen zu haben, in der Sie das sagen?"
"Ich habe meinem Bruder Nachrichten hinterlassen und das ist der Terminus, den ich für Burrell gebraucht habe", bestätigte Harry. Aber: Laut "Independent" räumte Harry anschließend ein, dass er sich nicht mehr daran erinnern könne, genau diese Worte benutzt zu haben.
Für die Öffentlichkeit entsteht nun das Bild eines Prinzen, der sich bei seinen Aussagen vor Gericht immer mehr in heftige Widersprüche verstrickt. Und die könnten nun auch Zweifel an manche von Harrys Aussagen aus der Vergangenheit aufkommen lassen.
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