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Seit mehr als elf Monaten ist Charles nun offiziell König. Nach dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. übernahm er ihre Nachfolge. Kein Thronfolger in der Geschichte des britischen Königshauses musste je länger darauf warten, sein Amt anzutreten.
Die verstorbene Königin war bei den Briten extrem beliebt, ihr Sohn hingegen hatte beim Volk lange einen schweren Stand. Nun ist Charles seit fast einem Jahr im Amt. Eine Botschaft, die der König nun an sein Volk richtete, erinnert stark an ein ähnliches Statement seiner Mutter aus dem vergangenen Jahr. Doch in einem entscheidenden Detail setzt Charles einen anderen Schwerpunkt.
Mit dem Tod der Queen hat Charles auch ihre Pflichten als Staatsoberhaupt übernommen. Dass die allerdings nicht immer nur angenehm sind, zeigte sich in den vergangenen Monaten schon häufig. Mehrfach postete Charles auf seinen Social-Media-Kanälen Botschaften der Anteilnahme nach Naturkatastrophen und Unfällen in Ländern des Vereinigten Königreiches und des Commonwealth. Auch Queen Elizabeth hatte auf diesem Weg auf bedeutende Ereignisse überall auf der Welt reagiert.
Doch hin und wieder konnte Queen Elizabeth Instagram auch nutzen, weil es schöne Nachrichten gab. Im Juli 2022 etwa gewannen die englischen Fußballfrauen die Europameisterschaft in England und wurden dafür öffentlich von ihrer Königin gelobt.
"Die Europameisterschaft und eure Leistung darin haben euch zu Recht viel Lob eingebracht. Euer Erfolg geht jedoch weit über die Trophäe hinaus, die ihr so verdient gewonnen habt", schrieb die Königin damals in ihrem Statement. Sie nannte die Lionesses ein "Vorbild, das eine Inspiration für Mädchen und Frauen sowohl heute als auch für zukünftige Generationen sein wird".
Nun zieht Charles nach. Nachdem die Mannschaft erfolgreich das WM-Finale erreichte, wendete der Monarch sich ebenfalls mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit. Doch die klingt in ein paar Punkten erheblich anders als die seiner Mutter.
"Meine Frau und ich schließen uns der ganzen Familie darin an, den Lionesses unsere herzlichen Glückwünsche zum Erreichen des Weltmeisterschaftsfinales zu senden und unsere besten Wünsche für das Spiel am Sonntag zu übermitteln", beginnt Charles' Statement.
Doch während die mittlerweile verstorbene Königin anschließend den Vorbildcharakter der Mannschaft lobte und ihre gesellschaftliche Funktion für Frauen und Mädchen betonte, griff Charles ein anderes Thema auf. Denn für ihn als König ist diese sportliche Ausgangslage durchaus heikel.
Mit seinem Sieg hat das englische Team nämlich die Mannschaft aus Australien aus dem Turnier geworfen. Dort ist Charles allerdings ebenfalls Staatsoberhaupt. Dementsprechend diplomatisch fährt Charles fort:
Charles setzt mit seiner Botschaft also eindeutig einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt als seine Mutter es vor gut einem Jahr getan hat. Damit beweist er Feingefühl.
Im vergangenen Jahr hatte Charles sich, damals noch als Prinz von Wales, stark am Inhalt der Glückwünsche der Queen orientiert. "Eure Teamarbeit, Entschlossenheit und euer Sportsgeist werden eine ganze Generation inspirieren", schrieb Charles damals.
Tatsächlich ist Charles nicht das einzige Mitglied der Königsfamilie, das sich zum Finaleinzug der Fußballerinnen geäußert hat. Auch Prinz William, immerhin Präsident des Englischen Fußballverbandes, meldete sich in den sozialen Netzwerken zu Wort. "Was für eine phänomenale Performance der Lionesses – auf ins Finale! Meine Anteilnahme gilt den Matildas, ihr habt brillant gespielt und ihr wart fantastische Co-Gastgeberinnen dieser Weltmeisterschaft", schrieb der Thronfolger auf Instagram.
Auf Instagram bekommt Charles für seine Reaktion jede Menge Lob. Gleichzeitig gibt es unter dem Post aber auch erste Forderungen an den König. "Falls die Lionesses es nach Hause bringen, gebt ihnen den Ritterschlag und eine festliche Parade, wenn sie nach Hause kommen", fordert ein Fan.
Andere Kommentator:innen haben dagegen andere Wünsche. In den Kommentaren auf Instagram und X, das früher als Twitter bekannt war, taucht mehrfach die Forderung auf, dass es bei einem Sieg des Teams im Finale einen gesetzlichen Feiertag geben sollte.
Zunächst müssten die Fußballerinnen dazu das Finalspiel gegen Spanien gewinnen, das am Sonntag in Sydney stattfindet.
