"19. September 2023: Der Prinz von Wales, Präsident des Earthshot Preises, wird den Earthshot-Preis-Innovationsgipfel in New York besuchen", heißt es vonseiten des britischen Königshauses eher trocken. Dabei ist die anstehende USA-Reise von Prinz William für den Thronfolger sehr wichtig. Der "Earthshot Preis", der die Initiatoren von innovativen Klimaschutzprojekten auszeichnet, gilt als seines seiner Prestigeprojekte.
Am Montag reist William nach New York, am Dienstag steht dort das Event. William wird also mehrere Tage in den USA verbringen, wo auch sein Bruder Prinz Harry lebt. Ein Treffen mit seinem jüngeren Bruder, der wohl Anfang kommender Woche von seinem Besuch bei den Invictus Games in Düsseldorf zurückkommt, ist Berichten zufolge nicht geplant. Und eine Royal-Reporterin wagt nun sogar eine steile These: William soll Fragen zum zerrütteten Verhältnis zwischen ihm und Harry um jeden Preis vermeiden wollen.
Eigentlich wollte William schon im vergangenen Jahr nach New York reisen. Doch dann starb Queen Elizabeth II., William musste den geplanten Trip absagen.
Bei der jetzigen Reise erwartet den Thronfolger ein straffes Programm: Berichten zufolge wird William sich mit dem UN-Generalsekretär António Guterres treffen, bilaterale Treffen mit Delegationen aus Ecuador und Vanuatu abhalten und durch den Hudson River waten, um auf ein besonders fortschrittliches Wasser-Projekt aufmerksam zu machen.
William sei besonders erfreut über seine Rückkehr nach New York, hieß es in einem Bericht von Royah Nikkhah in der "Sunday Times".
Die Journalistin hat für ihren Text mit Angestellten von William gesprochen, die einen Einblick geben, warum die Reise für William so eine große Rolle spielt.
"Der Trip gehört zu seiner Entwicklung als globaler Staatsmann, die sehr wichtig ist, vor allem seit er Prinz von Wales geworden ist. Er und seine Angestellten haben darüber nachgedacht, wie man den Übergang vom Herzog von Cambridge zum nächsten König gestalten könnte", erklärte eine Quelle.
William lasse sich von seiner Beliebtheit bei den Amerikaner:innen nicht ablenken. "Er konzentriert sich immer darauf, den Job zu erledigen, seine Arbeit zu machen", sagte ein Angestellter.
Und zu dieser Fokussierung gehört laut Journalistin Nikkhah auch, dass William nicht plant, ein großes TV-Interview zu geben. "Nach Harrys Interviews im US-Fernsehen, um seine Memoiren 'Spare' zu bewerben, heißt es, dass alle großen TV-Kanäle William ein Angebot für ein Interview gemacht haben", schreibt Nikkhah. Doch sie fügt auch hinzu:
Die Journalistin, die sich dabei wohl auf nicht näher genannte Quellen bezieht, ist also überzeugt: William wird nur dann ein TV-Interview geben, wenn Fragen zu seinem Bruder von vornherein ausgeschlossen sind.
Auch Harry selbst spricht zurzeit nicht mehr öffentlich über seine Familie. Der Herzog von Sussex war am Wochenende im "aktuellen Sportstudio" des ZDF zu Gast. Im Interview mit Katrin Müller-Hohenstein und Sven Voss bemühte er sich, die Aufmerksamkeit auf die Invictus Games und deren Teilnehmer:innen und weniger auf sich selbst zu lenken, was ihm auch durchaus gelang. Der seit Jahren öffentlich ausgetragene Streit mit der Königsfamilie war dabei kein Thema.
Ob William im Rahmen seiner USA-Reise tatsächlich ein TV-Interview gibt, wird sich erst noch zeigen. Dass er darin über seinen kleinen Bruder sprechen wird, ist nun aber wohl eher unwahrscheinlich.