Es war ein kurzer Besuch von Prinz Harry in Großbritannien. Nach seinem Besuch der Wellchild Awards am 7. September ist Harry nur einen Tag später, noch am Tag, als sich der Tod von Queen Elizabeth II. das erste Mal jährte, weiter nach Deutschland gereist. Am Abend kam er in Düsseldorf an, wo am Samstag die Invictus Games offiziell eröffnet werden. Für den Prinzen ist das Sport-Event für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten ein ganz besonderes Ereignis und so wird er die ganze Woche dabei sein.
Auch seine Frau Meghan wird im Laufe der Woche in Düsseldorf erwartet, wann genau, ließen die Veranstalter noch offen. Aber spätestens am Freitag wird sie wohl da sein, denn an dem Tag feiert Harry seinen 39. Geburtstag. Dass die Sussexes in der Rheinmetropole mit besonders offenen Armen empfangen werden, hält eine Royal-Expertin für fraglich.
"In Großbritannien haben die wenigsten ein gutes Wort für sie übrig", stellt ZDF-Royalty-Expertin Julia Melchior im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur fest. "Und viele haben inzwischen auch kein Interesse mehr an ihnen. Die Harry-und-Meghan-Saga ist auserzählt", wird sie deutlich.
Für sie ist klar, dass "Harry und Meghan im zurückliegenden Jahr unheimlich viel von ihrem Zauber verloren haben". Das liegt vor allem an Harrys Memoiren "Spare", die für Aufsehen gesorgt haben. Genauso wie die Netflix-Doku, in denen ebenfalls sehr private Dinge über das Königshaus ausgeplaudert wurden. An eine Versöhnung Harrys mit seiner Familie glaubt die Expertin derweil nicht mehr.
Sie schlägt deshalb vor, "Harry nicht mehr als das schwarze Schaf oder den verlorenen Sohn der Königsfamilie zu sehen, sondern einfach als Celebrity". In dieser Rolle könne er noch Positives bewirken, ist sie sicher. Zu diesen positiven Dingen gehören auch die Invictus Games. Harry verschafft den vertretenen Athleten die verdiente Aufmerksamkeit und wird von den Veteranen aufgrund seiner eigenen Militärlaufbahn und Fronterfahrung respektiert, ist Melchior überzeugt.
Nach seinem Deutschlandbesuch geht es für Harry wieder zurück in sein selbstgewähltes Leben fernab der Königsfamilie in Kalifornien. Dass er dort allerdings sein Glück findet, bezweifelt die Expertin. "Ich glaube, er wird es schwer haben, unter den derzeitigen Umständen in Kalifornien glücklich zu werden, weil er sich eben nicht einfach nur mit sich selbst beschäftigen kann", sagt Julia Melchior.
Während Harrys Vater Charles das Nichtstun "nicht schwerfallen" würde, "der schiebt eine Wagner-CD rein, schreibt Briefe oder vertieft sich stundenlang in ein Buch", sei das bei Harry anders. "Harry ist jemand, der sich mit anderen messen will. Ich fürchte, das wird ihm in den nächsten Jahren noch große Probleme bereiten", meint Melchior.