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Das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann war eines der bestimmenden Themen dieses Sommers – mehrere Frauen hatten schwere Anschuldigungen gegen den Sänger erhoben. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Berliner Staatsanwaltschaft nicht länger ermittelt, der 60-Jährige hat daher keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten.
In den vergangenen Wochen hatten sich unter anderem mehrere Radio-Sender zu dem Thema positioniert, denn für sie ging es um die Frage, die Musik von Rammstein weiterhin zu spielen oder eben nicht. Der RBB-Sender Radio eins nimmt trotz der jüngsten Entwicklungen keine Songs der Band in sein Programm auf.
"Rammstein-Songs wurden im Rahmen der Sommersonntage nicht gespielt, im Tagesprogramm waren sie schon zuvor kein wesentlicher Bestandteil", wird ein Sender-Sprecher bei der "Berliner Zeitung" zitiert.
An besagten Sommersonntagen stellte Radio Eins dieses Jahr gemeinsam mit einer Jury die jeweiligen Top 100 zu den Themen Trennung, Körperteile, Fragen, Psychedelia, Skandale, Wasser und Nullerjahre zusammen. Zwar schafften es gleich drei Rammstein-Songs in die Liste "Skandale", gespielt wurden sie jedoch nicht.
Wie ein Sender-Sprecher klarstellt, ist der Rammstein-Boykott bei Radio Eins nicht (ausschließlich) an das mittlerweile eingestellte Ermittlungsverfahren gegen Lindemann gekoppelt. So erklärt sich dann auch, dass der Sender weiterhin auf die Musik der Rock-Band verzichtet.
Auf Anfrage wird die "ethische Fragwürdigkeit" der sogenannten "Row Zero" bei Rammstein-Konzerten als Grund für den Radio-Boykott angegeben. Diese gab es zuletzt nicht mehr, wie auch der Song "Pussy" und eine riesige Penis-Kanone aus dem Bühnenprogramm verschwanden. Dennoch vermissen die Sender-Verantwortlichen eine "inhaltliche Auseinandersetzung der Band mit dieser Praxis".
Man beobachte die Entwicklung vorerst weiter. Gleiches gilt nach Angaben des Sprechers für die Entscheidung, die Sendung und den Podcast des Rammstein-Keyboarders Christian "Flake" Lorenz zu pausieren.
Bei der vergangenen Tour der Band hatte Till Lindemann auf der Bühne immer wieder Anspielungen auf die Vorwürfe gegen sich gemacht, vor allem bei den Berlin-Shows.
An mehreren Stellen änderte er beispielsweise Song-Texte ab. Unter anderem sang er "Und die Sänger vögeln nicht mehr" statt "Und die Vögel singen nicht mehr". Zum eingestellten Verfahren äußerte er sich knapp auf Instagram mit den Worten: "Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben."
