Schloss Windsor, welches etwa 35 Kilometer außerhalb der britischen Hauptstadt liegt, abseits des umtriebigen London, wurde von der Queen lange Zeit hauptsächlich als Wochenendresidenz genutzt. Die tausend Jahre alte Festung in der Grafschaft Berkshire, die schon Wilhelm der Eroberer im 11. Jahrhundert zu errichten begann, soll allerdings künftig der permanente Wohnsitz der Queen sein.
Wie die "Sunday Times" am Sonntag berichtete, werde die 95-Jährige vom Buckingham Palace, dem Hauptquartier der königlichen Präsenz auf der Insel, Abschied nehmen und diesen nur noch für kurze Besuche nutzen.
Die Queen habe ihr Londoner Domizil schon seit längerer Zeit nicht mehr voll genutzt. Seit rund 15 Jahren war sie öfter in Windsor als in London, kam nur für ein paar Tage die Woche in die Hauptstadt, um Termine wahrzunehmen und Gäste zu empfangen. Seit Anbeginn der Corona-Pandemie wohne sie praktisch ausschließlich in Windsor, verbringe dort auch das Weihnachtsfest, das die Royals traditionell eigentlich im ostenglischen Sandringham verbringen.
Ihre Söhne Prinz Edward und Prinz Andrew wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft. Prinzessin Eugenie lebt mit ihrem Mann Jack Brooksbank und Baby August ebenfalls auf dem Gelände. Im April vergangenen Jahres starb ihr Ehemann Prinz Philip auf Schloss Windsor und wurde in der St. George’s Chapel, auf dem Gelände der Burg, beerdigt.
Ein weiterer Grund für den permanenten Umzug könnten die bis 2027 andauernden Renovierungsarbeiten am Buckingham-Palast sein.
Elizabeth verzichte in Windsor, wo sie auch Pferde hält, auch auf einen Teil ihres Personals, berichtete die "Sunday Times" weiter. In dem Artikel wird außerdem die Vermutung geäußert, die Queen werde wie schon in der jüngeren Vergangenheit auch künftig ihre wöchentlichen Audienzen mit dem britischen Premierminister nur noch telefonisch abhalten.
Zwei Anlässe in London in diesem März werde sie auf keinen Fall auslassen – den alljährlichen Commonwealth Day in der Westminster-Abtei am 14. März und, ebenfalls dort, am 29. März den "Service of Thanksgiving" für Prinz Philip. Danach werden sich die Augen auf das 4-Tage-Fest im Juni zu ihrem Platin-Jubiläum richten.
Schon lange soll das Staatsoberhaupt keine Freundin des Londoner Stadtlebens sein und die Idylle auf dem Land, in der Nähe ihrer Familie und ihren Pferden vorziehen.
Angeblich habe sie bereits als junge, ungekrönte Monarchin nicht gerne in den Buckingham-Palast ziehen wollen. Erst eine Intervention des damaligen Premierministers Winston Churchill soll sie zum Umzug aus dem benachbarten Clarence House, der Residenz der britischen Thronfolger, bewegt haben, schrieb die dpa.
(abd)