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Tom Hanks würde heute keinen schwulen Mann mehr spielen – Fans sind empört

Tom Hanks attends The UK Special Screening of 'Elvis' at BFI Southbank, London, England, UK on Tuesday 31 May, 2022., Credit:Justin Ng / Avalon
Seine Oscar-Rolle im Film "Philadelphia" würde Hollywood-Schauspieler Tom Hanks heute ablehnen. Bild: picture alliance / Photoshot
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Tom Hanks sorgt mit Aussage über eine seiner bekanntesten Rollen für Aufsehen

17.06.2022, 12:31
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Mit seiner Rolle als schwuler Anwalt Andrew Beckett, der aufgrund einer AIDS-Erkrankung entlassen wird, gewann Hollywood-Star Tom Hanks 1994 seinen ersten Oscar als "Bester Schauspieler" – heute würde der 65-Jährige den Part in dem Drama "Philadelphia" nicht mehr spielen.

Tom Hanks würde "Philadelphia"-Rolle heute ablehnen

Tom Hanks würde eine seiner wohl größten Rollen heute nicht mehr annehmen: Als seinerseits heterosexueller Mann hält der US-Amerikaner es nämlich für verwerflich, einen schwulen Charakter zu verkörpern. "Könnte ein heterosexueller Mann heute das tun, was ich in 'Philadelphia' tat? Nein, und zwar zu Recht nicht", sagte er in einem Interview mit dem "New York Times Magazine".

"Der ganze Punkt des Films war, keine Angst zu haben. Einer der Gründe, warum Menschen keine Angst vor diesem Film hatten, war, dass ich einen schwulen Mann spielte", erzählte Hanks weiter. "Über diesen Punkt sind wir nun hinweg, und ich glaube nicht, dass Menschen die Unechtheit akzeptieren würden, dass ein heterosexueller Mann einen schwulen Mann spielt."

Mehr Repräsentation in Hollywood

Stattdessen forderte der Hollywood-Schauspieler mehr Glaubwürdigkeit und Repräsentation in der Filmwelt. "Es ist kein Verbrechen, wenn jemand heute mehr Authentizität von einem Film verlangt." Viele Fans und Anhänger der LGBTQIA*-Community teilen die Ansicht des 65-Jährigen.

"Tom Hanks ist der Beste und er weiß, was los ist. Ja, Schauspieler können alles spielen, aber viel zu viele offen schwule Schauspieler bekommen nicht die großen Rollen oder werden typisierten Nebenrollen zugeordnet", kritisierte ein Twitter-User. "Das veränder sich jetzt. Langsam. Wir sollten mehr etablierte, offen schwule Filmstars haben."

Einige Fans kritisieren außerdem den Zwiespalt zwischen Repräsentation und Kommerz. "Es ist aufschlussreich, dass diese Filme nur mit berühmten, heterosexuellen Darstellern gedreht wurden – weil Hollywood dachte, dass ein schwuler Schauspieler keine Tickets verkaufen würde", schrieb Journalist Benjamin Butterworth auf Twitter. "Es ist gut, dass wir das hinter uns haben. Lasst LGBT-Talente ihre Geschichten erzählen."

"Können, nicht Identität"

Während einige Fans Tom Hanks für sein Statement feiern, schlägt ihm von anderer Seite eine Welle an Kritik entgegen. "Ich habe enormen Respekt für Tom Hanks, aber stimme mit ihm nicht überein. Man muss keine schwule Person engagieren, um eine schwule Rolle zu spielen und man muss keine heterosexuelle Person engagieren, um eine heterosexuelle Rolle zu spielen", äußerte sich ein Twitter-Nutzer. Weiter heißt es in dem Tweet: "Man muss auch keinen Heroin-Süchtigen engagieren, um einen selbigen zu verkörpern. Schauspieltalent sollte das Auswahlkriterium sein. Können, nicht Identität."

"Ich würde gerne eine Liste mit Charakteristiken sehen, die ein Schauspieler mit seiner Rolle teilen muss, um glaubwürdig zu sein", empörte sich ein anderer Twitter-User.

(fw)

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Bei den politischen Talk-Shows der öffentlich-rechtlichen Sender ist derzeit viel Bewegung drin. Die Sendung von Sandra Maischberger beispielsweise pausiert seit dem 26. März. Die Moderatorin verkündete aber schon selbst, dass das Format nach zwei Wochen Oster-Auszeit in die ARD zurückkehren wird.

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