Gillian Anderson wurde in den 90er Jahren durch ihre Rolle der Dana Scully in "Akte X" weltberühmt. Bis heute schlüpft sie in anspruchsvolle Rollen, die von der Kritik gefeiert werden, einem jüngeren Publikum ist sie durch die Netflix-Serie "Sex Education" bekannt. Hier spielt sie die Sexualtherapeutin Dr. Jean Milburn, die privat selbst einige Baustellen hat.
Mit Blick auf diese Rolle kann das neueste Projekt von Gillian Anderson durchaus zum Schmunzeln anregen: Am 5. September erschien ein Buch der Darstellerin mit durchaus pikantem Inhalt.
Das Buch trägt den Titel "Want" und verfolgt einen keineswegs alltäglichen Ansatz. Gillian Anderson forderte vor anderthalb Jahren andere Frauen dazu auf, ihr anonym von ihren erotischen Vorstellungen zu berichten. Dies hat die Darstellerin zusammengetragen.
Im Vorwort schreibt Gillian Anderson, sie habe insgesamt rund 1000 Seiten erhalten, "Want" erhält demnach nur eine Auswahl der Zuschriften. Ihr selbst ist beim Durchlesen vor allem eines aufgefallen:
Die Schauspielerin kritisiert, dass Frauen immer noch in Schubladen gesteckt werden, dagegen möchte sie sich mit ihrem Buch wehren. "Die hier versammelten Fantasien belegen, dass keine Frau nur eine einzige Identität besitzt." Weiter hält sie fest: "Was wir uns von unserem Sexleben wünschen, ist so verschieden wie das, was wir uns von der Arbeit, unseren Beziehungen und der Liebe wünschen."
Gillian Andersons Ziel ist es, den Leser:innen einen Denkanstoß zu geben, "damit wir einen neuen Dialog über die sexuelle Kraft von Frauen führen können". Auch in den Briefen selbst findet sich Gesellschaftskritik. So ist etwa zu lesen: "Die meisten Sachen, die im Porno passieren, sind auf Männer zugeschnitten."
Einige Stellen in "Want" sind sehr explizit. Szenarien, die offensichtlich die Grenzen zur Illegalität überschreiten, hat Gillian Anderson nicht aufgenommen.
Übrigens hat die Schauspielerin auch eigene Fantasien notiert – ebenfalls anonym, versteht sich. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich selbst dabei so schüchtern bin und so nervös", gesteht sie.