Sabrina Carpenter ist aktuell einer der erfolgreichsten Musikstars. Hits wie "Espresso" oder "Please Please Please" bescherten der US-Amerikanerin Pole-Positions in den weltweiten Charts und den ein oder anderen Award. Seither ist sie aus dem Schatten ihrer Mentorin Taylor Swift herausgetreten, füllt inzwischen selbst Konzerthallen. Doch nicht alle sind der Sängerin wohlgesonnen.
Vor allem ihre Bühnenshows standen in der Vergangenheit in der Kritik. Diese seien "nicht jugendfrei", wie einige User:innen auf Social Media anmerkten. Ein Argument, dass nun erneut ausgegraben wird. So geht ein Produzenten-Trio Sabrina Carpenter wegen ihrer anzüglichen Performances an.
Unter dem Namen Stock Aitken Waterman produzierte das Trio Mike Stock, Matt Aitken und Pete Waterman in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Popsongs. Insgesamt 13 Nr.1-Singles und 250 Millionen verkaufte Platten weltweit können sich die drei Briten heute auf die Flagge schreiben. In einem Interview mit der "Sun" wettern sie nun gegen das moderne Musikgeschäft.
Vor allem den Wandel der vergangenen Jahrzehnte beäugen sie überraschend kritisch. "Popmusik und vor allem Popvideos sind viel sexualisierter geworden als in den Achtzigern", merkt Matt Aitken zunächst an. Offenbar Grund genug für seinen Kollegen Pete Waterman, direkt den ersten spitzen Kommentar in Richtung Sabrina Carpenter zu äußern. So ist er sogar der Meinung, dass diese mit ihrer "Freizügigkeit" insgeheim ein bestimmtes Ziel verfolge:
Ein Verhalten, dass die drei Männer sich noch in den 80er-Jahren kaum hätten vorstellen können. Die Aussagen finden ihren umstrittenen Höhepunkt, als Pete Waterman dem nur hinzufügt, man solle "nicht im String auftreten, wenn man respektiert werden will."
Ganz im Bashing der heutigen Musikindustrie verloren, scheint das Produzenten-Trio jedoch eins vergessen zu haben: Sie selbst vermarkteten ihre damaligen größten Stars, darunter auch Kylie Minogue, in ebenso freizügigen Outfits.
Ihre kritischen Kommentare, denen besonders Sabrina Carpenter zum Opfer fällt, stehen daher im deutlichen Widerspruch zu ihrem eigenen Ansatz als Musikschaffende.
Die Kritik an ihrem Auftreten bleibt nicht das einzige, für das Sabrina Carpenter in dem Interview an den Pranger gestellt wird. So setzt sich das vernichtende Urteil auch in ihrem Songwriting fort. Unter anderem "Juno", in dem Sexstellungen zum Thema werden, sowie "Bed Chem", ein Song, bei dem es augenzwinkernd um die Kompatibilität im Schlafzimmer geht, werden in die Mangel genommen.
"Ich würde nie versuchen, einen Text zu schreiben, der etwas Spezifisches auf sexueller Ebene aussagt", merkt Mike Stock an und ergänzt: "Ich finde, das ist eine schlechte Leistung und es ist faul. Man will dadurch in irgendeiner Form Aufmerksamkeit erregen." Harte Aussagen, die dennoch nicht zuletzt vor dem Hintergrund ihrer eigenen Vergangenheit einen gewissen Beigeschmack haben.