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Oliver Pocher bewertet Sinneswandel von Xavier Naidoo:"Kaum was ausgelassen"

Amira Pocher und Oliver Pocher mit ihrem Programm Die Pochers. 10.08.2021 - Amira Pocher und Oliver Pocher beim Strandkorb Open Air in Zweibrücken mit ihrem Programm Die Pochers. Zweibrücken Strandkor ...
Oliver Pocher meldet sich nun nach der Entschuldigung von Xavier Naidoo zu Wort.Bild: imago images/BOBO
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"Kaum was ausgelassen": Oliver Pocher spricht über Sinneswandel von Xavier Naidoo

26.04.2022, 13:12
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Vor wenigen Tagen entschuldigte sich Xavier Naidoo öffentlich für sein Verhalten, welches besonders seit der Corona-Pandemie für großes Aufsehen sorgte. In einem rund dreiminütigem Video, das er auf Instagram und Youtube teilte, sagte er: "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage." Folglich habe er Dinge gesagt und getan, die er heute bereue. Er gab zu, sich in Verschwörungstheorien verrannt zu haben.

Der 50-Jährige sei davon "geblendet" gewesen, habe diese nicht genug hinterfragt und sich zum Teil "instrumentalisieren" lassen. Dies habe er leider erst jetzt erkannt. Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren trat der Musiker mit sogenannten Reichsbürgern auf und verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung. Zudem brachten ihm Textzeilen Rassismus-Vorwürfe ein, die der Sänger selbst zurückwies. Seinen Sinneswandel begründete Xavier jetzt mit dem Krieg in der Ukraine: "Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte."

Und weiter: "Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe." Dem Sänger sei schließlich bewusst geworden, dass er seine Familie, Freunde und Fans mit "verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte", sagte Naidoo abschließend dazu. Nun meldete sich Oliver Pocher in seinem Podcast dazu Wort. Im Gespräch mit seiner Frau Amira sagte er, was er über die Entschuldigung denkt.

Pocher macht deutlich, was er von Xavier Naidoos Entschuldigung hält

Zunächst meinte Amira mit Blick auf Xaviers überraschendes Video Folgendes: "Ich habe gedacht, ich sehe nicht richtig. Ich bin so erleichtert, weil Xavier mein Kindheits-Idol ist. Als ich ihn durch dich kennenlernen konnte und durfte, war das für mich eine absolute Ehre. Das hat alles so wehgetan und irgendwo finde ich es mega stark von ihm, sich da jetzt hinzusetzen und das wirklich einzugestehen. Das sollte man honorieren."

Pocher fügte hinzu: "Was sich die Leute jetzt fragen: Ist das ein PR-Move, um wieder zurückzukommen, um wieder stattzufinden oder meint er es wirklich ernst?" Der Comedian glaube, so wie es auch Xavier erklärte, dass der Krieg seine Sichtweise verändert habe. An Amira gerichtet wollte er schließlich wissen, ob ein dreiminütiges Video als Entschuldigung für sein Verhalten reiche.

Die Moderatorin gab zu, nicht alles mitbekommen zu haben, was er in der Vergangenheit konkret von sich gegeben oder auf Telegram geschrieben habe. Jedoch ist auch an ihr sein Video mit Blick auf die Adrenochrom-Thematik nicht vorbeigegangen. "Es kursieren so viele Sachen und da verfällst du dem leicht mal und glaubst das, was du da siehst und liest", meinte sie dazu. Natürlich müssen man allerdings aufpassen, was man sage. Somit fasste sie das Ganze so zusammen:

"Meine erste Intuition war: 'Xavier, wir haben dich wieder. Ich freue mich total.' Ich fand ihn davor jetzt auch nicht doof, ich fand immer noch, dass er ein toller Mann ist, aber leider Gottes falsche Ansichten hat und sich falsch hat leiten lassen wie er das auch gesagt hat."

Für Pocher war klar, dass es bei der Annahme der Entschuldigung viel über Sympathie und Antipathie laufe. In jedem Fall sei für Amira aber klar, dass Xavier Sachen gesagt habe, die absolut nicht ok gewesen seien. Der Komiker gab an, den Sänger seit über 20 Jahren zu kennen. Im Zuge dessen verwies er auch auf Xaviers Entgleisungen. "Die Frage ist, kann man jahrelanges Querdenken in drei Minuten dann streichen?", merkte die "Let's Dance"-Kandidatin an. Sie waren sich einig, dass es dafür sicherlich noch ein bisschen mehr bedarf.

Dennoch betonte Pocher: "Aber der Schritt ist grundsätzlich der richtige. Es war auch so, dass man gar nicht mehr an ihn rangekommen ist. Er hat auch wirklich in der Corona-Zeit alle Kontakte gekappt. Ich habe auch mal versucht, Kontakt aufzunehmen. Letztendlich glaube ich, dass wirklich dieser Krieg, auch dadurch, dass seine Frau Ukrainerin ist, ein Umdenken hervorgerufen hat, dass er jetzt vielleicht mal zwei Monate andere Sorgen hatte, ein bisschen über ein paar Sachen nachgedacht hat und zu Verstand gekommen ist."

Und weiter: "Am Ende, glaube ich, ist Xavier einfach zu sehr Künstler und weiß, dass es besser ist, vor 10.000 Leuten aufzutreten, als irgendwelche Sprachnachrichten auf Telegram rauszuhauen und von Attila Hildmann, Michael Wendler und anderen Spinnern beklatscht zu werden." Demnach wolle er wohl seine Kunst wieder ausüben und auftreten. Dies sei auch mit Blick auf das Finanzielle ein entscheidender Punkt.

Der Vater von fünf Kindern sagte nämlich: "Wenn du jetzt zwei Jahre gar nichts verdienst, kein Konzert, keine Gema, kein Radiosender spielt dich mehr, du verkaufst keine CD, du wirst nicht auf Spotify gespielt, wenn du einfach nichts mehr hast, dann wird auch das Geld irgendwann weniger. Dann gibt es entweder den Weg von Boris Becker, das zu ignorieren und irgendwelche Leute zu haben, die dir Geld zustecken oder du sagst irgendwann: Ich würde vielleicht gerne wieder beruflich stattfinden. Ich würde es Xavier wünschen."

Dies sagte er mit Blick darauf, dass ihm bewusst sei, dass der Künstler "viel Schrott verzapft" habe. Zum Schluss kam Pocher zu folgendem Fazit: "Wenn jemand den Weg zurück sucht, sich auch wirklich entschuldigt, von Sachen distanziert, dann finde ich das total legitim. Sicherlich braucht es ein bisschen mehr als ein drei-Minuten-Video. Das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Aber natürlich ist es der erste Schritt wieder in die Normalität, nachdem er zwei Jahre lang so dermaßen abgedriftet ist und gegen alles, gegen Medien, gegen das System, gegen die Politik, die Regierung geschossen hat. Er hat kaum was ausgelassen, muss man ehrlicherweise sagen."

(iger)

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