Anthony Hopkins offenbart sein "größtes Bedauern" im Leben
Für seine Leistungen in "Das Schweigen der Lämmer" und "The Father" wurde Anthony Hopkins jeweils mit einem Oscar als Bester Hauptdarsteller geehrt. Dazu kommen weitere vier Nominierungen in der gleichen Kategorie. Im November erscheint nun die Autobiografie des Charakterdarstellers. Der Titel: "We Did Ok, Kid".
Zu dem Buch heißt es vom Verlag: "Ob Richard Löwenherz, Henry Wilkox, Richard Nixon, Butler Stevens oder natürlich Dr. Hannibal Lecter – Anthony Hopkins' Rollen sind wie der Schauspieler selbst zu Ikonen geworden. Doch sein Weg war nicht von Beginn an mit Ruhm gepflastert." Genau das wird in dem Buch deutlich.
Anthony Hopkins thematisiert Alkoholsucht
In dem Werk geht es auch um Hopkins' Kampf gegen den Alkoholismus. Der "Daily Mail" liegt die Autobiografie bereits vor. Er widmet das Buch seiner dritten Frau Stella, die er nach seiner Alkoholkrankheit kennenlernte.
Seine Autobiografie erzähle keine Erfolgsgeschichte, auch wenn das sein gigantisches Vermögen vermuten lasse, heißt es. Anthony Hopkins zeichne in dem Buch auf düstere Art und Weise sein Leben nach, geprägt von Selbsthass und einem Vergleich zu seiner wohl ikonischsten Rolle: Dr. Hannibal Lecter.
Der 87-Jährige schreibt über die Figur in "Das Schweigen der Lämmer": "Ich wusste instinktiv genau, wie ich Hannibal spielen sollte. [...] Ich habe den Teufel in mir. Wir alle haben den Teufel in uns. Ich weiß, was den Leuten Angst macht."
Anthony Hopkins wurde als Kind gemobbt
Aufgrund von schlechten Noten in der Grundschule sei er geschlagen und als "unfähig" abgestempelt worden. Die Kinder in der Nachbarschaft sollen ihn "Elefantenkopf" genannt haben. "Meine Eltern dachten, ich hätte eine Wassereinlagerung im Gehirn", gibt er an.
Ein Arzt habe aber versichert, dass er "normal" sei und er nur etwas zunehmen müsse. Hopkins habe sich trotzdem anders und nicht dazugehörig gefühlt. In seiner "passiven Gleichgültigkeit" habe er letztlich Trost gefunden.
Mit 17 Jahren meinte sein Vater zu ihm: "Du bist ein hoffnungsloser Fall. Du wirst es nie zu etwas bringen, im Leben nie etwas erreichen." Er betont: "Dieses seltsame Gefühl, verloren zu sein, nicht damit umgehen zu können, hat mich viele Jahre meines Lebens begleitet." Alkohol sei in seiner Familie ein großes Thema gewesen.
Hopkins erklärt: "Trinken war eine Familientradition." Sein Onkel sei "in einer Nervenheilanstalt in Glasgow" gestorben. "Er trank sich zu Tode", schreibt der Hollywoodstar. Mit 19 Jahren sei das Lieblingsgetränk des Schauspielers Whiskey gewesen.
Der Alkohol habe ihm ein Gefühl der Geborgenheit gegeben. Andere Stars hätten den Konsum damit gerechtfertigt, dass er die Kreativität fördere. Hopkins selbst habe lieber allein als in Gesellschaft oder auf Partys getrunken. Als er 1967 heiratete, gab es schnell die ersten Eheprobleme.
Hopkins Alkoholprobleme belasten seine Ehe
Anthony Hopkins offenbart: "Abends kaufte ich mir Flaschen Whisky im Spirituosenladen und nahm sie mit in die Wohnung. Meine Depression war grenzenlos; der Alkohol war mein Beruhigungsmittel. Ich grübelte. Sie tobte." Als er und Petronella Barker gemerkt haben, "wie schlecht wir zusammenpassten, war Petronella bereits schwanger".
Hopkins geht mit sich selbst hart ins Gericht: "Ich war unerträglich; daran habe ich keinen Zweifel. Ich wusste nicht, wie ich mich befreien, wie ich menschlich werden, wie ich verhindern konnte, in die Dunkelheit abzugleiten."
Nach einem Streit, in dem er fast die Kontrolle verloren hatte, verließ er seine Ehefrau und seine damals 14 Monate alte Tochter. Anthony Hopkins schildert die damalige Situation so: "Ich war nie körperlich gewalttätig, aber in diesem Moment überkam mich ein solcher Abscheu, dass ich Angst um mich selbst und um sie bekam."
Und weiter: "Abgesehen von der finanziellen Unterstützung hatte ich danach einige Jahre lang keinen Kontakt mehr zu Petronella und Abigail."
Mit Blick darauf offenbart der Schauspieler: "Das ist der traurigste Teil meines Lebens und mein größtes Bedauern, und dennoch bin ich absolut sicher, dass es für alle viel schlimmer gewesen wäre, wenn ich geblieben wäre." 1973 heiratete er mit Jennifer Lynton seine zweite Frau. Auch diese Ehe scheiterte. Dem Alkohol schwor er am 29. Dezember 1975 ab.
