Jennifer Lawrence ehrlich wie nie: Filmstar findet frühere Auftritte "nervig"
Sie stand für etliche Hollywood-Produktionen vor der Kamera, gewann bereits einen Oscar – und dennoch fällt Jennifer Lawrence nun ein besonders hartes Urteil zu ihrer eigenen Karriere. Denn der Star, der einst für seine Bodenständigkeit und Schlagfertigkeit gefeiert wurde, kämpfte abseits des Rampenlichts mit Selbstzweifeln.
In einem Interview spricht die Schauspielerin, die vielen vor allem als Katniss Everdeen im "Tribute von Panem"-Franchise in Erinnerung bleibt, so offen wie nur selten über ihr Leben. Jennifer Lawrence offenbart, dass sie ihre alten Auftritte in der Öffentlichkeit nur schwer erträgt.
Jennifer Lawrence übt Kritik an sich selbst
Die Souveränität mit der Presse, die einst zum Markenzeichen der 35-Jährigen geworden war, fühlt sich für sie heute oft vielmehr wie ein Hindernis an. Der Druck der Öffentlichkeit und die damit immer schwingenden Erwartungen an sie selbst seien auch an ihr in den vergangenen Jahren nicht spurlos vorbeigegangen.
Das zumindest verrät Jennifer Lawrence dem "New Yorker". Während des Gesprächs mit dem US-Magazin erinnert der Filmstar sich unter anderem an einen Moment mit Schauspielkollegin Viola Davis zurück, in dem sie dieser gestand: "Jedes Mal, wenn ich ein Interview gebe, denke ich: Ich kann mir das nicht länger antun."
In diesen Momenten habe sie oft "das Gefühl, ich verliere so viel Kontrolle über mein Handwerk, wenn ich für einen Film Presse machen muss".
Heute blickt Lawrence deswegen kritisch auf viele ihrer alten Auftritte zurück. "Oh nein. So hibbelig. So peinlich", stellt sie fest. Dabei war es jahrelang genau ihre offene Art, die sie zum Medienliebling machte – zumindest so lange, bis man sie für ihr aufgedrehtes Verhalten verurteilte, es als "fake" bezeichnete.
"Nun, es ist oder war meine wahre Persönlichkeit, aber es war auch ein Abwehrmechanismus", sagt Jennifer Lawrence. Sie habe versucht, mit ihrer von vielen als übertrieben angesehenen Offenherzigkeit unangreifbar zu wirken.
Jennifer Lawrence fühlte sich von der Branche "abgelehnt"
Auch Ariana Grandes Parodie von ihr bei "Saturday Night Live" im Jahr 2016 kommentiert sie selbstreflektiert: "Ich schaue mir diese Interviews an, und diese Person ist nervig. Ich verstehe, dass es nervt, diese Person überall zu sehen. Ariana Grandes Darstellung war auf den Punkt."
Zu dieser Zeit habe Jennifer Lawrence ganz besonders unter den Reaktionen aus der Öffentlichkeit gelitten. "Ich wurde, glaube ich, abgelehnt, nicht wegen meiner Filme, nicht wegen meiner politischen Einstellung, sondern meinetwegen, wegen meiner Persönlichkeit", erkennt sie rückblickend.
Auch ihre Karriere sei dadurch irgendwann ins Wanken geraten. So trennte sie sich schließlich auch von ihrer damaligen Agentur CAA, weil sie sich mehr als Prominente denn als Künstlerin gesehen fühlte. Die Schauspielerin sei "von meiner Kreativität, meiner Vorstellungskraft abgeschnitten" gewesen.
