Silbereisen-Show wegen Coronavirus abgesagt – so gehen andere Sender mit der Gefahr um
Mittlerweile gibt es in Deutschland über 1.800 bestätigte Corona-Fälle. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte nun, dass die Epidemie ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hätte. Weltweit haben sich inzwischen über 120.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Ausbreitung nimmt rasant zu.
Es gibt viele Großveranstaltungen, die in den vergangenen Wochen aufgrund der Gefahr einer weiteren Ansteckung abgesagt wurden. Neben der Leipziger Buchmesse, der Tourismusmesse ITB oder auch der Fitness-Messe Fibo wurde nun auch Florian Silbereisens Sendung "Schlagerlovestory – Die total verliebte Frühlingsshow" gecancelt.
Der MDR erklärt die Absage
Der 38-Jährige sollte ursprünglich am 14. März die Sendung für die ARD live moderieren. Die Show mit mehr als 5000 Besuchern sollte aus der Messehalle in Halle übertragen werden. Nun hat sich der MDR allerdings dagegen entschieden. Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi teilte mit:
Der Sender würde jetzt alles dafür tun, dass im Sommer die große Schlagerparty mit Florian Silbereisen in der gleichen Location nachgeholt werden kann. Die Nachhol-Sause soll am 6. Juni starten.
Aber ist die Absage des MDR ein Einzelfall – oder könnten noch mehr beliebte TV-Shows in Gefahr sein?
Watson hat mit weiteren Sendern über den Umgang mit dem Coronavirus gesprochen.
Desinfektionsmittelspender bei der ARD
Auf Anfrage von watson teilt eine ARD-Sprecherin hinsichtlich weiterer Absagen von Shows mit:
Eine der großen ARD-Produktionen mit hunderten Gästen im TV-Studio ist Guido Cantz' "Verstehen Sie Spaß?". Die kommende Sendung soll in wenigen Wochen stattfinden. Was der Coronavirus für die Show bedeutet, erklärt eine Sendersprecherin waston folgendermaßen:
So geht es mit "Nuhr im Ersten" weiter
Auch die Sendung "Nuhr im Ersten", die das nächste Mal am 12. März in Berlin aufgezeichnet werden soll, ist erstmal nicht in Gefahr. Der Leiter der RBB-Pressestelle teilt auf Anfrage mit:
ZDF verweigert unter bestimmten Bedingungen Zuschauern den Zutritt
Das ZDF hat konkrete Anweisungen, wie mit einer möglichen Ansteckungsgefahr im Studio umgegangen wird. Ein Pressesprecher des Senders sagt zu watson:
Darüber hinaus werden im Einzelfall sämtliche Produktionen geprüft, erklärt das ZDF weiter. "Aktuelle Entwicklungen bezüglich Covid-19 werden dabei täglich evaluiert", so der Pressesprecher.
NDR sagt Veranstaltungen ab
Der NDR hat nun am Mittwochnachmittag bekannt gegeben, dass sie für die nächsten Wochen komplett auf Veranstaltungen mit Publikum vor Ort verzichten. Das betreffe die Standorte Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Sendungen, wie die "NDR Talk Show“ und "extra 3" sollen ohne Studiopublikum stattfinden. Für Auftragsproduktionen wie "Anne Will" und "Gefragt, Gejagt" gelten ebenfalls die neuen Bedingungen, die sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und den Behörden richten.
Eine NDR-Sprecherin teilt mit:
RTL streicht Live-Publikum bei Primetime-Shows
Auch bei RTL stehen diverse Live-Shows wie "DSDS" oder "Let's Dance" mit Saalpublikum auf dem Plan. Der Sender veröffentlichte zu Beginn der Corona-Welle bereits auf seiner Homepage die wichtigsten Hygieneregeln, die die Studiobesucher beachten sollen: Vermeidung von Körperkontakt, regelmäßiges Händewaschen, Verwendung von Desinfektionsstationen oder das Husten und Niesen in die Armbeuge.
RTL-Kommunikationschef Claus Richter erklärte watson darüber hinaus den Umgang mit den Gefahren im Studio folgendermaßen:
Nun berichtete der Sender, dass die österreichische Ausgabe von "Let's Dance" bis auf Weiteres ausgesetzt werde. Als Grund wird angegeben, dass die Regierung in Österreich Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen absagen müssen. In Deutschland sieht RTL von einer Absage weiterhin ab.
Am Donnerstag (12. März) gab RTL aber bekannt, dass man bis auf Weiteres bei allen Shows auf Studiopublikum verzichten werde, so auch aktuell bei "DSDS" und "Let's Dance". In dem Statement heißt es:
"The Masked Singer" und das Coronavirus
Am 10. März geht bei ProSieben der Show-Überflieger "The Masked Singer" in die zweite Staffel.
Auch, wenn die prominenten Kandidaten Masken tragen, dürften die wohl kaum vor dem Coronavirus schützen. Zudem werden im Kölner TV-Studio pro Live-Sendung mehrere hundert Zuschauer erwartet. Eine Absage von "The Masked Singer" steht derzeit nicht im Raum. Zudem sagt ein Sendersprecher watson: