Im Mai hatte Miriam Margolyes angegeben, sie glaube, dass sie nur noch fünf oder sechs Jahre zu leben hat – wenn nicht weniger. Die heute 84 Jahre alte Schauspielerin ist seit Jahrzehnten in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, unter anderem in "Call the Midwife", "Doctor Who" oder "Miss Fisher’s Murder Mysteries". Viele kennen sie als Professor Sprout aus "Harry Potter".
In einem Interview mit dem britischen "Weekend Magazine" gab sie nun einen weiteren Einblick in ihren aktuellen Gesundheitszustand.
Margolyes sagte, sie fühle sich durch ihre körperlichen Einschränkungen entmutigt. Ihre Beschwerden führt sie vor allem auf ihr Gewicht zurück. "Ich habe meinen Körper im Stich gelassen. Ich habe mich nicht um ihn gekümmert. Jetzt muss ich mit einem Rollator gehen. Ich wünschte, ich hätte Sport gemacht. Es ist die scheußlichste Zeitverschwendung – aber sie hält einen am Leben. Also war ich dumm."
Auf die Frage, ob sie aktuell viel diskutierte Spritzen zur Gewichtsreduktion nutzen würde, antwortete sie: "Absolut nicht. Das ist für Diabetiker. Man sollte keine Medikamente nehmen, die für wirklich Kranke gedacht sind."
Im Mai hatte sie gegenüber der britischen Zeitung "The Times" gesagt: "Wenn man weiß, dass man nicht mehr lange zu leben hat – und ich werde wahrscheinlich in fünf oder sechs Jahren sterben, wenn nicht früher –, dann fällt es schwer, die Bühne zu verlassen."
Weiter erklärte sie: "Es ist so eine Freude. Ich sehne mich danach, Rollen zu spielen, in denen ich nicht im Rollstuhl sitzen muss. Aber ich bin einfach nicht mehr stark genug."
Margolyes hatte sich im Oktober 2023 einer sogenannten TAVI unterzogen – einem minimalinvasiven Eingriff zum Austausch der Aortenklappe. Im Vorfeld war sie wegen einer Brustinfektion im Royal Brompton Hospital in London behandelt worden.
In einem Podcast erklärte sie später: "Ich habe jetzt ein Kuhherz. Also nicht das ganze Herz – mir wurde die Aortenklappe durch eine von einer Kuh ersetzt."
Zusätzlich zu den Herzproblemen leidet Margolyes an Spinalkanalstenose – einer Erkrankung, bei der sich der Wirbelkanal verengt. Diese verursacht starke Einschränkungen in der Mobilität.
Im Gespräch mit dem Magazin "Closer" sagte sie: "Ich kann nicht gut gehen und bin als behindert registriert. Ich benutze alles Mögliche zur Unterstützung – zwei Stöcke, einen Rollator, einen Rollstuhl und jetzt auch einen Elektroroller, der macht wenigstens Spaß."
In einem Interview mit der britischen "Vogue" hatte Margolyes im Juni 2023 außerdem über ihre Haltung zum Thema Sterblichkeit gesprochen: "Wenn man jung ist, denkt man nie an den Tod. Man denkt nur an den nächsten Fick, ehrlich gesagt."
Heute denke sie oft daran: "Man kommt nicht umhin, sich bewusst zu sein, dass die Zeit, die vor einem liegt, kürzer ist als die, die hinter einem liegt."