Ob in Interviews, auf Social Media oder bei öffentlichen Auftritten: Kanye West versteht es wie kaum ein anderer, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – meist im negativen Sinne.
Der Rapper ist bekannt dafür, regelmäßig mit provokanten Äußerungen zu polarisieren: Mit seinem mittlerweile weltberühmten "Imma let you finish"-Moment bei den MTV-Awards 2009, seiner Unterstützung für US-Präsident Donald Trump und mehrfachen antisemitischen Tweets, die ihn sogar Werbepartner wie Adidas kosteten, wären nur einige seiner Fehltritte genannt.
Im Mai setzte "Ye" dem Ganzen mit seiner neuen Single dann aber die Krone auf: Auf dem Cover prangt ein Hakenkreuz, auch Lyrics und Titel des Songs enthalten klare Nazi-Parolen. Am Ende des Tracks läuft eine Original-Rede von Adolf Hitler.
Kanye West bezeichnete sich zudem selbst offen als Nazi. Das bleibt nicht ganz ohne Konsequenzen.
So gab der australische Innenminister Tony Burke in einem Interview mit der "Australian Broadcasting Corporation" bekannt, dass das Visum von Kanye West offiziell annulliert wurde. Hintergrund sei demnach die Veröffentlichung der neuen Single.
West ist mit der australischen Architektin Bianca Censori verheiratet. Bereits 2023 wurde dort der Entzug seines Visums diskutiert, dann jedoch nicht umgesetzt.
"Er kommt schon seit Langem nach Australien. Und er hat eine Menge beleidigender Bemerkungen abgegeben", argumentiert Burke. Wie langfristig das Einreiseverbot nun ist, bleibt allerdings unklar. Laut gesetzlichen Vorgaben werden entsprechende Anträge jedes Mal geprüft.
Stand jetzt scheint man in Australien allerdings eine klare Haltung gegenüber Kanye West zu vertreten. "Wir haben schon genug Probleme in diesem Land, ohne dass wir absichtlich Fanatismus importieren", betont Tony Burke.
Plattformen wie Spotify und Youtube hatten den umstrittenen Song von Kanye West im Mai direkt gesperrt. Schnell kursierten jedoch Teile des Musikvideos auf Social Media, einige nutzten den Song für die öffentliche Darstellung rechtsextremistischer Gesten.
Kurz nach der Veröffentlichung des Songs ruderte West wiederum selbst zurück und veröffentlichte eine neue Version. Darin ersetzte er Anspielungen auf den Nationalsozialismus durch Bemerkungen zum Christentum.
"Ich habe genug vom Antisemitismus", erklärte der Rapper. Kritiker:innen messen zugehörigen Entschuldigungen jedoch wenig Bedeutung zu.