Apple startet Actionfilm mit Natalie Portman – für 180 Millionen Dollar

In der Theorie ist dieser Film ein Sommer-Blockbuster.Bild: Apple

Bemerkt? 180 Millionen Dollar teurer Actionfilm ist seit Kurzem zum Streamen verfügbar

Hendrik Busch

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Die Nutzerschaft von Netflix ist so groß, dass Eigenproduktionen des Streaming-Dienstes über Wochen hinweg Themen setzen können. Das war zuletzt etwa bei "Adolescence" der Fall. Über diesen kulturellen Einfluss verfügt die Konkurrenz nur in Ausnahmen.

Apple TV+ etwa, die Plattform des Tech-Unternehmens, steckt seit Jahren etliche Millionen in aufwendige Filme und Serien. Gemessen am Einsatz ist der kulturelle Fußabdruck aber eher flach. Lediglich "Ted Lasso" durchbrach die Schallmauer in der öffentlichen Wahrnehmung. "The Gorge" war im vergangenen Februar der erste Film, der über einen engen Kreis Filmverrückter hinaus auf sich auf aufmerksam machte.

Bleibt "The Gorge" die Ausnahme von der Regel? Diese Frage könnte "Fountain of Youth" beantworten. Noch nie von gehört? Komisch, denn nominell ist "Fountain of Youth" einer der größten Filme des Jahres.

Darum geht es in Apples "Fountain of Youth"

"Fountain of Youth" starte am 23. Mai exklusiv bei Apple TV+. Stars wie Natalie Portman, John Krasinski und Domhnall Gleeson sind dabei. Guy Ritchie, auch kein Unbekannter, führte Regie.

Die Handlung: "Fountain of Youth" erzählt die Geschichte zweier entfremdeter Geschwister – Charlotte (Portman), eine Kunstexpertin, und Luke Purdue (Krasinski), ein Schatzsucher –, die sich gemeinsam auf die Spur einer sagenumwobenen Quelle begeben, die ewiges Leben verspricht.

Antreiber ihrer Mission ist ein todkranker Tech-Milliardär (Gleeson), der das Geheimnis des Jungbrunnens lüften will. Die Reise führt das Trio rund um den Globus: von Ägypten über Wien bis nach Bangkok – und durch zahlreiche historische Rätsel, verschlüsselte Hinweise und moralische Dilemmata.

"Fountain of Youth" ist auf dem Papier ein Mega-Blockbuster

Der Film erinnert an "Indiana Jones", also das ganz große Blockbusterkino. Das Budget soll bis zu 180 Millionen US-Dollar betragen haben. Eine Kinoauswertung erhielt er aber nicht, dabei bringt er alles mit, um zumindest in der Theorie die Sommer-Blockbuster-Saison zu prägen.

Interessant auch, dass Apple "Fountain of Youth" am selben Wochenende veröffentlicht, an dem weltweit auch große Kinofilme wie "Lilo & Stitch" und "Mission: Impossible 8" anlaufen. Will der Streaming-Dienst ein Heimkino-Gegenprogramm liefern?

Die Kritiken sind allerdings nur mittelmäßig. "Fountain of Youth" ist Durchschnittsware. Bei "Metacritic" steht der Score bei 41 von 100 möglichen Punkten.

So richtig schlau wird man aus der Strategie nicht. Apple verfolgte in der Vergangenheit durchaus Hybrid-Modelle bei der Veröffentlichung großer Filme. Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" erhielt ein langes exklusives Kinofenster, genauso "Napoleon" und im Sommer der Formel-1-Film "F1" mit Brad Pitt.

Apple weiß um das Problem seiner wenig sichtbaren Streamingplattform. Eine vollständige Streaming-Auswertung für einen Film wie "Fountain of Youth" wirkt deshalb etwas, nun ja, schäbig. So müssen Natalie Portman und Guy Ritchie die Erfolge feiern, die ihnen in diesem Modell bleiben: "Fountain of Youth" verdrängte nach knapp drei Monaten "The Gorge" von Platz eins der internen Film-Charts.