Fantasy-Serien sind sowas wie ein Grundnahrungsmittel für Streamingdienste. Die Nachfrage der Kernzielgruppe, die mit "Herr der Ringe", "Harry Potter" und "Game of Thrones" aufwuchs, ist in der Theorie hoch.
Als Amazon Prime Video im Jahr 2021 "Das Rad der Zeit" veröffentlichte, wurde die Fantasy-Serie als potenzieller "Game of Thrones"-Nachfolger gehandelt. Oder auch als Aufwärmübung für die "Herr der Ringe"-Serie, die ein Jahr später erschien.
Im Mittelpunkt der Geschichte stand Moiraine Damodred, gespielt von Rosamund Pike. Als Teil des mächtigen Frauenordens der Aes Sedai reiste sie durch eine mythische Welt – begleitet von fünf jungen Menschen, von denen eine:r laut Prophezeiung als "wiedergeborener Drache" entweder das Licht retten oder die Welt ins Verderben stürzen sollte.
Große Namen, gewaltige Kulissen und eine epische Buchvorlage von Robert Jordan – die Erwartungen waren hoch. Die Buchreihe besteht aus 14 Bänden, deren Geschichte zumindest in Serienform nicht beendet wird.
Denn nach drei Staffeln ist Schluss: Der Streamingdienst hat "Das Rad der Zeit" überraschend abgesetzt, wie "Variety" berichtet.
Trotz aufwendiger Produktion, einem internationalen Cast und intensiver Fanbindung konnte "Das Rad der Zeit" offenbar nicht dauerhaft überzeugen. Die dritte Staffel, die im April erschien, wird nun das Finale bilden.
Neben Pike und Madeleine Madden standen unter anderem auch Daniel Henney, Zoë Robins, Marcus Rutherford und Sophie Okonedo vor der Kamera. Verantwortlich für die Serienadaption war Rafe Judkins, der als Showrunner und Executive Producer fungierte.
Zu den weiteren Produzent:innen zählten unter anderem Rick Selvage, Larry Mondragon, Ted Field und Mike Weber. Produziert wurde die Serie von Amazon MGM Studios in Zusammenarbeit mit Sony Pictures Television.
Mit Fantasy-Serien ist das so eine Sache: Treffen sie einen Nerv, wie "Game of Thrones", können sie eine Ära prägen. Das schaffte aber kaum eine der Produktionen, die von den Streamingdiensten seit dem Ende der Saga in Stellung gebracht wurde. Netflix ging mit "Shadow and Bone" (Ende nach zwei Staffeln) baden, Amazon nun mit "Das Rad der Zeit".
Und auch die vielversprechendsten Fantasy-Stoffe kämpfen um Aufmerksamkeit: Das sündhaft teure "Herr der Ringe"-Projekt von Amazon läuft zwar irgendwie weiter, aber den Erwartungen seit seinem Start deutlich hinterher.
Ganz aus der Welt ist "Das Rad der Zeit" übrigens nicht: Bereits im April hatte "Variety" berichtet, dass ein Videospiel zur Serie in Entwicklung ist. Verantwortlich ist Iwot Studios, die auch an der Serie beteiligt waren. Das Spiel soll laut Angaben des Studios auf dem weltweiten Erfolg der Marke aufbauen und innerhalb der nächsten drei Jahre erscheinen.