Netflix: "Adolescence" wird nach Wochen vom Streaming-Thron gestoßen

"Adolescence" zählt bereits zu den größten Serien-Hits des Jahres.Bild: Netflix

Netflix-Hit "Adolescence" verliert Platz 1 in den Streaming-Charts

Jennifer Ullrich

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Die britische Miniserie "Adolescence" hat seit ihrer Veröffentlichung auf Netflix am 13. März 2025 weltweit für Aufsehen gesorgt. In nur drei Tagen verzeichnete die vierteilige Produktion 24,3 Millionen Aufrufe und erreichte in 75 Ländern die Spitze der Streaming-Charts.

Die Serie erzählt die Geschichte des 13-jährigen Jamie Miller, der beschuldigt wird, seine Mitschülerin Katie ermordet zu haben. Diese fesselnde Handlung, kombiniert mit der innovativen Inszenierung jeder Episode in einer einzigen Kameraeinstellung, hat nachhaltig Eindruck hinterlassen.

Wochenlang führte die Produktion die deutschen Streaming-Charts an – und das nicht nur beschränkt auf Netflix. Nun jedoch ist die Dominanz vorbei.

"Adolescence" verliert Spitzenplatz

Die Seite "Just Watch" sammelt Daten von mehr als 50 Millionen Film- und Serienfans pro Monat. Sie werden täglich für 140 Länder und 4500 Streaming-Dienste aktualisiert.

Die Charts berechnen sich aus der Nutzeraktivität. Dabei werden unter anderem das Klicken auf ein Streaming-Angebot, das Hinzufügen eines Titels zu einer Watchlist und das Markieren eines Titels als "Gesehen" mit einberechnet.

Hieraus ergibt sich für die vergangene Woche, dass "Adolescence" nicht mehr die absolute Top-Serie in Deutschland ist. Vielmehr hat der Amazon-Hit "Reacher" jetzt den Platz an der Sonne eingenommen.

"Adolescence" verliert die Spitzenposition in Deutschland.Bild: Justwatch

Wie ist der Aufstieg von "Reacher" zu erklären?

Die ersten drei Folgen der dritten "Reacher"-Staffel erschienen schon am 20. Februar 2025, danach mussten sich die Action-Fans wöchentlich mit nur einer weiteren Episode zufriedengeben.

Seit dem 27. März ist die Staffel komplett und erst jetzt schafft es "Reacher" auch, "Adolescence" zu überholen.

Daraus lässt sich schließen: Ein großer Teil der "Reacher"-Fans hat abgewartet, bis die Staffel komplett bei Amazon Prime verfügbar war, statt wöchentlich eine Folge zu schauen.

Das Publikum sendet damit gewissermaßen das Signal, dass es Serien-Staffeln lieber "auf einen Rutsch" konsumiert. Oder sich die Episoden zumindest nach eigenem Belieben einteilen möchte.

Früher war es gang und gäbe, dass Serien-Staffeln "tröpfchenweise" veröffentlicht wurden, vor allem Amazon Prime fährt diese Taktik bei diversen Serien nach wie vor – im Gegensatz zum Konkurrenten Netflix.

Somit lässt sich spekulieren, dass "Reacher" schon viel früher auf Platz eins hätte landen können, wäre der Streaming-Dienst "weniger geizig" mit den einzelnen Folgen gewesen.

Zum Vergleich: Die Episoden von "Adolescence" gab es alle am gleichen Tag, und die Netflix-Serie dominierte wochenlang. Eine Lektion, die Amazon Prime mitnehmen kann.