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Boris Becker: Ganz am Ende – neue Doku sorgt für absurden Moment

Boris Becker beim OMR Festival 2023 in den Messehallen. Hamburg, 10.05.2023 *** Boris Becker at the OMR Festival 2023 in the exhibition halls Hamburg, 10 05 2023 Foto:xgbrcix/xFuturexImage
Zu Boris Beckers Leben ist eine weitere Dokumentation erschienen.Bild: IMAGO/Future Image
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Boris Becker: Ganz am Ende – neue Doku sorgt für absurden Moment

04.08.2023, 14:1804.08.2023, 15:28
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Als Boris Becker im Frühjahr 2022 seine Haftstrafe in Großbritannien antrat – verurteilt wurde er wegen Insolvenz-Delikten – war der einstige Wimbledon-Sieger wieder einmal ein ganz großes Thema in den Medien. Bereits zum Jahresende wurde der 55-Jährige wieder entlassen und suchte im Anschluss den Weg ins Fernsehen. Direkt gab er Steven Gätjen ein exklusives Interview bei Sat.1.

Die Nachwehen sind bis heute spürbar: Soeben ist eine neue Dokumentation über das bewegte Leben von Boris Becker erschienen – es ist die zweite innerhalb weniger Monate. Zwar weist die Serie mit nur zwei Folgen und insgesamt 90 Minuten bei Paramount+ eine überschaubare Länge auf, die Frage nach Sinn und Zweck des Ganzen stellt sich dennoch – vor allem in den letzten Momenten.

Boris Becker: Ex-Partnerinnen packen aus

Die Inhalte aus "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" sind seit Wochen bekannt, denn die Produktion erschien bereits beim britischen Streaming-Dienst ITVX. Erst jetzt kommt sie nach Deutschland.

Das Besondere: Im Gegensatz zu "Boom! Boom!" bei Apple TV+ kommt Becker diesmal nicht selbst zu Wort, vielmehr sprechen Personen aus dem (ehemaligen) Umfeld des Promis – und vor allem seine Ex-Partnerinnen Sandy Meyer-Wölden und Lilly Becker. Dass pikante Enthüllungen nicht ausbleiben, versteht sich von selbst, unter anderem teilt Meyer-Wölden ihre Sicht auf eine verhängnisvolle SMS.

Hier siehst du im Video, wie Beckers Tochter sonnige Grüße an ihre Fans schickt:

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Trotzdem stellt sich schnell Ernüchterung ein, denn wirklich spannende Erkenntnisse gibt es am Ende kaum. Vielmehr stehen die üblichen Themen im Fokus, die in Verbindung mit Becker regelmäßig beackert werden: seine finanzielle Situation, sein turbulentes Liebesleben, die Haftstrafe als Tiefpunkt kommt neuerdings hinzu. Beinahe glaubt man, einem Blockbuster von Martin Scorsese beizuwohnen. Doch die Geschichte ist echt.

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Lilly Becker packt in der neuen Doku bei Paramount+ aus.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd

Ein wenig Tennis gibt es auch – diese Szenen haben in "Aufstieg und Absturz einer Legende" aber eher Alibi-Charakter und beweisen vor allem, dass zur Becker-Karriere auf dem Tennisplatz alles gesagt ist. Also wirklich alles.

Die Verantwortlichen hätten auch einfach nur Lilly Becker und Alessandra Meyer-Wölden zeigen können. Das wäre ehrlicher gewesen, denn: Wohl kaum jemand schaut sich diese Doku an, um in Tennis-Momenten zu schwelgen, die Dekaden zurückliegen.

Zu Beginn werden deftige Aussagen von Lilly angeteast, nur um dann erst einmal doch ausgiebig die sportliche Seite in Beckers Leben zu beleuchten. Irgendwie fast schon fies.

Die Ex-Partnerinnen werten die Produktion aber auch nicht wirklich auf. Viel zu oft geht es um Menschen, die sich darüber beschweren, im Rampenlicht zu stehen, obwohl sie eben jenes selbst gesucht haben (und es auch jetzt über den Weg der Doku suchen). Das ist ermüdend.

ARCHIV - 06.07.1986, Gro�britannien, Wimbledon: Der damals 18-j�hrige Leimener Boris Becker gewinnt zum zweiten Mal in Folge das Herren-Einzel-Finale in Wimbledon. (zu dpa: �Mailand statt Wimbledon: F ...
Boris Becker feierte riesige Erfolge auf dem Tennisplatz.Bild: dpa / Wolfgang Eilmes

Absurder Moment in Becker-Doku

Grundsätzlich ist es natürlich ein wenig zweifelhaft, eine Dokumentation über einen ehemaligen Superstar zu veröffentlichen, ohne dass dieser selbst zu Wort kommt. Diese Tatsache fällt den Macher:innen schließlich auch auf die Füße, denn komplett ohne Becker geht es eben doch nicht.

Kurz bevor der Abspann einsetzt, wird noch einmal auf bestimmte Aussagen hingewiesen, die Beteiligte getätigt haben – mit der Anmerkung, dass Becker den Wahrheitsgehalt der Statements bestreitet.

Während am Ende der ersten Folge nur eine Klarstellung zu sehen ist, endet die zweite Folge mit einer ganzen Liste an Gegendarstellungen. Es folgt eine schriftliche Klarstellung nach der anderen – die in der deutschen Version zusätzlich vorgelesen wird.

Eine solche Gegendarstellung ist zwar journalistisch sauber und unbedingt angebracht, zugleich führt die Dokumentation ihren eigenen Ansatz (Erzählen über Boris Becker, aber ohne Boris Becker) damit ad absurdum. Zu wünschen bleibt, dass das ganze Theater nun erst einmal vorbei ist.

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