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"The Crown": Netflix-Taktik bei Staffel 5 erzürnt Fans

Bei "The Crown" werden immer wieder Stars ausgetauscht, um den realen royalen Vorbildern gerecht zu werden.
Bei "The Crown" werden immer wieder Stars ausgetauscht, um den realen royalen Vorbildern gerecht zu werden.Bild: Netflix
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"The Crown": Netflix-Taktik bei Staffel 5 verärgert Fans der Serie

17.11.2022, 10:5017.11.2022, 10:54
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Nur wenige Wochen nach dem Tod von Queen Elizabeth II. erschien die fünfte Staffel von "The Crown" bei Netflix – und wenig überraschend sorgen auch die neuen Folgen für Kontroversen. Im Mittelpunkt steht unter anderem "Tampon Gate", das ein pikantes Gespräch zwischen dem damaligen Prinzen und heutigen König Charles III. und seiner heutigen Ehefrau Camilla bezeichnet.

Den Serien-Machern wurde in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, "The Crown" nicht hinreichend als fiktives Werk zu kennzeichnen, sodass die Produktion ein schlechtes Licht auf die britischen Royals wirft. Im Zuge des Todes der Königin wird das Thema noch einmal besonders wichtig. Fans bei "Reddit" ist nun aber ein Trend aufgefallen, der die Kritik zumindest bei der aktuellen fünften Staffel entkräftet.

"The Crown"-Fans bemängeln Casting

Ein Nutzer schreibt beispielsweise in einem Thread: "Alle früheren Schauspieler, die Mitglieder königliche Familie spielten, ähnelten ihren Charakteren. In dieser fünften Staffel haben sie aber offenbar nicht einmal versucht, Leute zu finden, die den realen Personen ähneln."

In den Kommentaren gibt es dafür viel Zustimmung. Als Negativ-Beispiel wird unter anderem Dominic West genannt, der Charles verkörpert. Ein User beschwert sich:

"Charles sieht so wenig wie Charles aus, dass ich mir immer eine Sekunde Zeit nehme, um herauszufinden, wer er in jeder neuen Szene ist."

Diana sei außerdem so groß, dass es regelrecht ablenke. Damit spielt die Person auf Darstellerin Elizabeth Debicki an, die tatsächlich stattliche 1,91 Meter misst. In Wahrheit war Diana exakt genauso groß wie Charles, genauer gesagt 1,78 Meter. Ein Vorschlag auf der Plattform lautet, man hätte Dominic West wenigstens blaue Kontaktlinsen verpassen können, um für eine größere Ähnlichkeit mit dem realen Vorbild zu sorgen.

Doch es geht den Fans nicht nur um das Aussehen der Stars im engeren Sinne. Dieser Nutzer merkt an: "Sie scheinen nicht einmal die Manierismen der Charaktere zu übernehmen. Ich finde, das ist die enttäuschendste Besetzung der Serie."

In einem weiteren Thread häufen sich noch mehr Beschwerden an. Der Ersteller wettert: "Es fühlt sich an, als würde ich mir ein Spin-off ansehen – ich muss ständig versuchen, mich daran zu erinnern, wer wer ist."

This image released by Netflix shows Elizabeth Debicki as Diana, Princess of Wales, in a scene from "The Crown." (Keith Bernstein/Netflix via AP)
Elizabeth Debicki fällt durch ihre Körpergröße sofort ins Auge.Bild: Netflix / Keith Bernstein

Hier wird in den Antworten betont, dass die Besetzung früherer Staffeln deutlich besser war. Ein User fasst das Problem wie folgt zusammen: "In den vergangenen Staffeln war die Besetzung exzellent, man konnte sie sogar mit Fotos der tatsächlichen Personen vergleichen."

Ein geschickter Kniff von Netflix?

Dass Netflix bei den Castings nachlässig geworden ist, ist allerdings unwahrscheinlich. Vielmehr könnte sich ein bestimmter Grund hinter dem optischen Auseinanderdriften der Stars und realen Vorbildern verbergen. Dadurch, dass die Besetzung den Royals jetzt weniger ähnlich sieht, wird der Eindruck von "The Crown" als fiktionalem Werk verstärkt – und eben damit kann Netflix dem wohl größten Kritikpunkt an der Serie entgegenwirken. Nun kommt wohl niemand mehr auf die Idee, eine Dokumentation zu sehen.

In der Video-Beschreibung zum Trailer der fünften Staffel hatte der Streaming-Dienst zudem erstmals eine besondere Anmerkung platziert. Darin hieß es: "Diese von wahren Ereignissen inspirierte Dramaserie erzählt die fiktive Geschichte von Königin Elizabeth II. und porträtiert die politischen und privaten Höhen und Tiefen ihrer Herrschaft." Netflix ist also zusehends darauf bedacht, Wahrheit und Fiktion bei "The Crown" auseinanderzuhalten.

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