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Netflix: "Zero Day" stürmt die Charts, aber kriegt böse Kritiken

ZERO DAY. (L to R) Hannah Gross as Anna Sindler and Robert De Niro as George Mullen in Episode 101 of Zero Day. Cr. JOJO WHILDEN/Netflix © 2024
Hannah Gross und Robert De Niro spielen in dem Film gemeinsam.Bild: JOJO WHILDEN/NETFLIX
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Auf Platz 1 bei Netflix – doch "Zero Day" wird böse abgestraft

21.02.2025, 17:1621.02.2025, 17:16
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Am 20. Februar erschien "Zero Day" auf Netflix und landete schnell auf Platz eins der Streaming-Charts. Damit verdrängte die Politthriller-Miniserie die True-Crime-Doku um den Mordfall von Gabby Petito, die sich gerade erst auf der Spitzenposition platzierte.

In "Zero Day" übernimmt Hollywoodstar und zweifacher Oscarpreisträger Robert De Niro die Hauptrolle. Hier ist er als Ex-Präsident George Mullen zu sehen. An seiner Seite spielt auch Jesse Plemons, der nach wie vor durch seine einstige Rolle in "Breaking Bad" bekannt ist. So beliebt wie die Serie bei Netflix zu sein scheint, so bitter wird sie in den Kritiken abgestraft.

Netflix-Hit "Zero Day" kommt beim Publikum nicht gut an

"Zero Day" dreht sich um einen Cyberangriff, der zahlreiche Tote mit sich zieht. Der US-Kongress verabschiedet aufgrund dessen eine "Zero Day"-Kommission. Damit sollen die Schuldigen dafür gefunden werden. Die US-Präsidentin Evelyn Mitchell (Angela Bassett) holt sich mit George Mullen (Robert De Niro) Verstärkung.

Der ehemalige US-Präsident übernimmt die Leitung, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Schnell kommt Mullen in ein Geflecht von Verschwörungen und Lügen. Er erkennt, dass er niemandem wirklich trauen kann.

Bei der Bewertungsplattform "Rotten Tomatoes" wird schon ein deutliches Fazit gezogen. Hier gibt es einen Score, der durch das Publikum bestimmt wird. Die Netflix-Serie kommt dort auf nur 47 Prozent. Ein User urteilte hart: "Sehr enttäuschend. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Der Film war vielversprechend, aber mit De Niro ist etwas passiert. Normalerweise ist er ein zuverlässiger Schauspieler, aber ihm fehlt definitiv das Gespür für die Figur."

Robert De Niros Schauspielleistung im Fokus

Zudem merkte jemand an: "Oh je – das ist nicht gut. Keine Atmosphäre, sehr wenig Drama, erstaunlich angesichts des Szenarios." Auch die Musik sei als "nervig" empfunden worden. Ein User meinte sogar: "Es ist traurig, dass Netflix Geld für diese schreckliche und furchtbare Serie ausgegeben hat. De Niro war Mist, das Drehbuch war Mist."

Bei den professionellen Kritiker-Stimmen gibt es mit 57 Prozent ebenfalls ein vielsagendes Stimmungsbarometer. Ein Kritiker von "The Wrap" meinte: "Mit sechs Episoden fühlt sich 'Zero Day' immer noch zu lang an, ein Zeichen dafür, dass es wahrscheinlich einfach ein Netflix-Film hätte sein sollen."

Eine Kritikerin von "USA Today" ging mit der Produktion hart ins Gericht und meinte: "Die Serie verschwendet ihre Starbesetzung und bietet eine schmerzhaft ungenaue Darstellung der modernen Politik in einem verworrenen Verschwörungsthriller, dem es an echter Spannung mangelt."

Derweil gab ein Journalist der "Financial Times" an: "Ein steifes Drehbuch, das wenig Raum für Naturalismus oder Witz lässt, kommt den Stärken eines Starensembles nicht immer zugute. De Niro jedoch übertrifft das Drehbuch mit einer leise verinnerlichten, aber dennoch souveränen Darstellung." Bei der Online-Datenbank IMDb kommt die Serie im Übrigen ebenfalls auf nur überschaubare 6,5 von 10 möglichen Sternen.

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Schauspielerisches Talent zeigt sich besonders, wenn es nur eine Person schafft, einen ganzen Film zu füllen. Dies gelingt einem Hollywoodstar, der zudem fast konsequent seinen Mund hält.

Unter anderem er Film "Cast Away" mit Tom Hanks in der Hauptrolle hat es vorgemacht: Ein Schauspiel-Star wird in den Mittelpunkt gerückt und ist allein für die Handlung des Dramas verantwortlich. Sein Kollege Robert Redford wagte sich rund 13 Jahre später an diese Mammut-Aufgabe.

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