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Netflix: "Heart of Stone" überrascht – ein Detail stört

Gal Gadot spielt die Hauptrolle in "Heart of Stone".
Gal Gadot spielt die Hauptrolle in "Heart of Stone".Bild: Netflix
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"Heart of Stone" mit Gal Gadot sorgt für Überraschung – doch ein Detail stört

14.08.2023, 07:10
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Ein allwissender Supercomputer in den falschen Händen, eine hochbegabte Hackerin auf Abwegen: Gal Gadot rettet im Auftrag eines internationalen Geheimdienstes als Geheimagentin Rachel die Welt. "Maximiere die Zahl der geretteten Leben" lautet der "einzige moralische Maßstab", den die Oberspionin Nomad (gespielt von Sophie Okonedo) anlegt.

Netflix' "Heart of Stone" ist ein mehr als zeitgemäßer Action-Thriller fast ohne übertriebene Macho-Männlichkeit, dafür mit überraschend vielen Zwischentönen. Einzig das Setting eines Weltgeheimdienstes, der nur den Weltfrieden im Sinn hat, ist bereits etwas ausgelutscht.

"Heart of Stone": Darum geht es

Die Essenz des Filmes ist schnell erzählt: Rachel arbeitet für den Weltgeheimdienst The Charter. Dieser nutzt für seine Operationen einen Super-Quantencomputer, der "alles hacken und unbegrenzt Daten verarbeiten kann". Diesen Computer, das "Herz", will die junge Hackerin Keya Dhawan stehlen, um sich am Mörder ihrer Eltern und vieler anderer zu rächen.

Auf ihrem jugendlich blinden Rachefeldzug lässt die 22-Jährige sich vom einem Geheimdienstüberläufer ausnutzen. Es dauert bis zum ersten großen Showdown des Films, bis Rachel ihre scheinbare Gegenspielerin kennenlernt. Gemeinsam stürzen beide in einer bombastischen CGI-Szene von einem Luftschiff aus in die westafrikanische Wüste.

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Gal Gadot spielt die vielen Schichten ihrer Heldin Rachel souverän. Deren Weltsicht lässt sich auf den letzten Satz, den der Bösewicht von ihr hört, verdichten: "Das Problem mit Männern wie dir ist, dass eure Macht stets nur auf Drohungen und Gewalt beruht."

Gal Gadots Sidekick ist Mathias Schweighöfer als Datenanalyst Jack. Er gibt ihr die Wahrscheinlichkeiten durch, mit der das "Herz" ihr Überleben einschätzt. Allen Warnungen zum Trotz geht Rachel stets aufs Ganze. Ob an den Resten eines Fallschirms eine Seilbahn herunter rasen oder ohne Fallschirm von einem Luftschiff abspringen, an Stunts mangelt es ihrer Rolle nicht.

Rachel: Actionheldin mit Tiefe

Aber sie lässt auch Emotionen zu, das Sterben um sie herum geht ihr sichtlich nahe. Und wahre Macht geht für sie "vom Wissen, dass jemand hinter mir steht" aus. Sie glaubt an das Gute in ihrer Gegenspielerin Keya und versucht es ihr zu zeigen. Gleichzeitig scheint an einigen Stellen ihre schwierige Vergangenheit als Systemsprenger-Kind durch. Hier wäre mehr Tiefe schön gewesen. Zumal der Film zwei Stunden dauert.

Gal Gadot spielt ihre Figur überzeugend.
Gal Gadot spielt ihre Figur überzeugend.Bild: Netflix

Das Verhältnis zwischen Rachel und ihrer Vorgesetzten Nomad erinnert stark an das zwischen M und James Bond in den neuen Bond-Filmen: Ein schwieriges, aber intelligentes Waisenkind mit einer gewissen Begabung für Gewalt wird von einem Geheimdienst entdeckt und in gewisser Weise benutzt.

Schweighöfer schlägt sich solide

Die Nebenrollen sind mit Jamie Dornan als britischem Geheimagent Parker mit dunklem Geheimnis, Sophie Okonedo als Nomad und Mathias Schweighöfer als Datenanalyst Jack hochkarätig besetzt. Dornan macht als Mann mit zwei Gesichtern eine gute Figur, seiner Rolle hätten allerdings ein paar mehr Hinweise zu seinem Geheimnis gutgetan. Okonedo als knallharte Rationalistin Nomad ist angenehm nah an Judi Denchs Interpretation der M.

Und auch Mathias Schweighöfer macht in seiner für das deutsche Publikum eher ungewohnten Rolle des IT-Nerds, der selten aus dem Keller kommt, eine recht anständige Figur.

Matthias Schweighöfer ist in einer Nebenrolle zu sehen.
Matthias Schweighöfer ist in einer Nebenrolle zu sehen.Bild: Netflix

Das Szenario enttäuscht

Ohne zu viel zu spoilern: Das Szenario des Weltgeheimdienstes kennt man spätestens seit "Kingsman". Viel komplexer wird es nicht. Allerdings finden einige genauso neue wie naheliegende Gedanken ihren Weg in den Film: So stellt ausgerechnet der Oberbösewicht die durchaus legitime Frage: Dient es der Menschheit, wenn eine solche Organisation mit aller Macht den Status Quo erhält?

Und was, wenn die Organisation zu zerbrechen droht, und ihre Machtmittel in die falschen Hände geraten? Antworten dazu scheint, so klingt Rachel am Ende, eine Fortsetzung geben zu können. In der wird es wohl weniger Einsatz des übermächtigen Computers und mehr menschliche Entscheidung geben, wenn sie denn kommt. Vielleicht eine Lehre für die Gegenwart.

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