Die WM in Katar sollte 2022 eigentlich zum Triumphzug für die DFB-Elf werden, stattdessen folgte ein peinliches Vorrunden-Aus. Das war auch für Amazon Prime Video sehr misslich, denn der Streaming-Anbieter begleitete die Mannschaft. Trotz des frühen Ausscheidens wird die Doku "All or Nothing" an den Start gehen, der Release ist für diesen September geplant.
Nun verrät Marc Lepetit, Produzent von UFA Documentary, dass die Produktion nicht reibungslos ablief, auf DFB-Seite war man keineswegs vollends zufrieden. Eine Szene wurde sogar schon im Vorfeld entfernt.
Bei "Blickpunkt Film" (via "DWDL") berichtet Lepetit von einer Intervention des DFB. Dabei ging es um eine Diskussion des Trainerteams über die Verfassung verschiedener Spieler.
Die Szene wurde wieder gestrichen, "weil sie zurecht finden, dass das nur in diesen Kreis und nicht in die Öffentlichkeit gehört". Amazon Prime habe sofort Verständnis für die Bitte gezeigt.
Ansonsten habe es zwar kein Veto gegeben, nachdem die Doku dem DFB und Bundestrainer Hansi Flick vorgelegt worden war, dafür aber sehr wohl "Rückmeldungen, Fragen und Gegenvorschläge". Konkret wird der Produzent an der Stelle nicht.
Lepetit verrät weiter, dass mehrere Spieler Interviews nach einer Niederlage verschoben hätten. Dazu liefert er ein Beispiel: "Nach dem Japan-Spiel wollten wir unbedingt mit Nico Schlotterbeck reden. Es hat zwei Tage gedauert, bis er vor die Kamera kam."
Erst im Nachgang sei es "ein Leichtes" gewesen, mit den Wunsch-Spielern für die Prime-Doku zu sprechen. Wie authentisch die Produktion wirklich ist, steht damit schon jetzt infrage.
Aufgrund des enttäuschenden Abschneidens der DFB-Elf musste der Streaming-Anbieter bei "All or Nothing" umplanen. Ursprünglich sollten sechs Folgen abgedreht werden, jetzt sind es doch nur vier.
Ein vorzeitiger Stopp der Produktion sei indes kein Thema gewesen, gibt Lepetit an. Vielmehr stellt er klar: "Von Seiten der Verantwortlichen haben wir, da spreche ich insbesondere auch von Regisseur Christian Twente und Creative Producer Matthias Bittner, von Anfang an die Möglichkeit eines frühen Scheiterns mit einbezogen." Ein Turnier-Aus im Halbfinale hätte nach Einschätzung des Produzenten sogar eine "niedrigere dramatische Fallhöhe" mit sich gebracht.