Zwei komplett unterschiedliche Komödien regieren die Netflix-Charts. Vergangene Woche hatte Netflix das "Fack Ju Göthe"-Spin-off "Chantal im Märchen" ins Angebot aufgenommen. Der Fantasy-Ansatz mit Jella Haases Paraderolle Chantal im Zentrum hatte im Kino eher mittelprächtig funktioniert.
Bei Netflix reichte es für den ersten Platz in den Filmcharts, den "Chantal im Märchen" seit dem Wochenende innehatte. Ein neues Netflix-Original sorgt nun für einen Wechsel an der Spitze.
Die Eigenproduktionen des Streamingdienstes schaffen es relativ verlässlich, ein großes Publikum zu erreichen. Der Netflix-Algorhythmus begünstigt natürlich die Inhalte mit Stallgeruch.
Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis "Irgendwie schwanger" die weltweiten Charts stürmt. In Deutschland ist das jetzt schon der Fall. Die Komödie mit Amy Schumer in der Hauptrolle war am Mittwoch der meistgesehene Film auf der Plattform.
"Irgendwie schwanger" passt gut in das Werk von Amy Schumer, die sich in ihrer Karriere als Schauspielerin, Comedian und Drehbuchautorin stets mit Geschlechter- und Körperfragen auseinandersetzte.
In "Irgendwie schwanger" spielt sie eine Lehrerin in den Dreißigern, die eifersüchtig ist auf die Aufmerksamkeit, die ihre schwangeren Freundinnen erhalten. Sie beschließt, ihre eigene Schwangerschaft vorzutäuschen.
Amy Schumer schrieb das Drehbuch für "Irgendwie Schwanger" und spielt die Hauptrolle. Der Film bildet also ihre relativ ungefilterte Vision ab. Der Humor von Amy Schumer ist meist sehr direkt. Kritiker:innen würden sagen: plump. Er erinnert in Teilen an die körperliche, oft grobe Comedy von Adam Sandler. Einen guten Stand bei der Kritik hatte Amy Schumer, genau wie ihr Unterstützer Adam Sandler, jedenfalls nie.
Und das ändert sich auch bei "Irgendwie Schwanger" nicht. Der Film erhält nur wenig Fürsprache. Zum Beispiel von "Variety". Das Blatt beschreibt den Film als "eine überzeichnete Netflix-Komödie der Mittelklasse. Aber es gibt auch eine Prise emotionale Aufrichtigkeit."
Das breite Stimmungsbild ist leider vorwiegend negativ, so gibt das Kritikenportal "Meta Critic" eine Rate von nur 40 Prozent positiven Stimmen wieder. "Seit Tausenden von Jahren glaubt man, dass Lachen die beste Medizin ist. Leider hat es den Anschein, dass die Lacher in der neuen Netflix-Komödie 'Kinda Pregnant' zurückgerufen wurden", schreibt etwa "The Wrap".
Bei Komödien gehen die Meinungen aber grundsätzlich auseinander. Deshalb lohnt sich im Fall von "Irgendwie Schwanger" definitiv eine eigene Bewertung. Seit Mittwoch ist der Film bei Netflix verfügbar.