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"American Primeval" bei Netflix: Das wahre Massaker der Mormonen-Miliz

Dane DeHaan spielt eine der Hauptrollen in "American Primeval".
Dane DeHaan spielt eine der Hauptrollen in "American Primeval".bild: Netflix
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"American Primeval": Die historische Inspiration zur Netflix-Serie

16.01.2025, 15:52
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Vorab gab es für "American Primeval" gerade vernichtende Kritiken und das nicht zuletzt aufgrund der drastischen Darstellung von Gewalt. Nun aber geht der neue Western bei Netflix steil. In Deutschland belegt die Serie gerade (Stand: 16. Januar 2015) Platz eins der Charts.

"American Primeval" erzählt von einem blutigen Konflikt zwischen Native Americans, Mormonen, der United States Army und brutalen Gesetzlosen – nach wahren Begebenheiten. Das Utah-Territorium im Jahr 1857 ist Schauplatz heftiger Konflikte. Doch die Produktion nimmt sich auch erzählerische Freiheiten heraus.

"American Primeval": Das Massaker durch die Mormonen

Um Authentizität zu gewährleisten, waren mehrere Historiker:innen am Schaffungsprozess beteiligt. Trotzdem entspricht nicht alles, was die Serie zeigt, historischen Tatsachen. Schon in der Auftaktfolge geht es äußert brutal zu.

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Als Eingeborene getarnte Mormonen und Truppen des Paiute-Stammes attackieren in "American Primeval" eine Gruppe von Menschen, die auf der Durchreise in Richtung Westen Rast macht. "Das Massaker von Mountain Meadows hat tatsächlich stattgefunden. Und es wurde für unsere Erzählung zu einem konfliktträchtigen Ereignis für unsere Figuren", erklärt Produzent Eric Newman bei "Tudum".

Die historischen Mormonen hatten eine eigene Miliz namens Nauvoo-Legion gegründet, um sich vor den US-Truppen schützen zu können. Das Massaker ereignete sich in einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen der Bundesregierung und der von Brigham Young geführten Theokratie im Utah-Territorium.

Als Bundestruppen in die Region entsandt wurden, wurde die christliche Glaubensgemeinschaft (genauer: die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) aus Angst vor Krieg immer misstrauischer gegenüber Außenstehenden. 120 Menschen wurden am 11. September 1857 in Mountain Meadows von der Miliz ermordet. Bis heute jedoch ist nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Young das Massaker angezettelt hat.

Die Serien-Verantwortlichen haben sich einige erzählerische Freiheiten herausgenommen. Die zentrale Familie um Sara Rowell, Devin Rowell, Isaac Reed und Two Moons ist fiktiv. Tatsächlich existiert hat neben Brigham Young hingegen Jim Bridger. Auch den Handelsposten Fort Bridger gab es wirklich – jedoch wird er in der Serie größer dargestellt, als er war.

Ein Mittelding ist die von Irene Bedard verkörperte Winter Bird. Bei ihr handelt es sich um eine fiktive Figur, die allerdings auf einem echten weiblichen Häuptling basiert. Die Person war laut Regisseur Peter Berg homosexuell und hatte mehrere Frauen.

Netflix-Zuschauer debattieren über "American Primeval"

Auf "Reddit" sorgt ein User für Diskussionsstoff, der "American Primeval" als "anti-mormonisch" bezeichnet. Diese Einordnung wird in manchen Kommentaren infrage gestellt. So hält ein Nutzer dagegen, die Serie sei sehr wohl "historisch korrekt" und die Mormonenkirche habe das Massaker erst in den letzten Jahrzehnten überhaupt anerkannt.

Ein weiterer Fan kommt sogar zu dem Ergebnis, die "tatsächliche Gewalt" werde in der Serie beschönigt. Dabei mangelt es an brutalen Szenen nun wahrlich nicht. Sicherlich waren die Vorgänge dieser Zeit am Ende ohnehin zu komplex, um sie in einer Staffel darlegen zu können. So lässt sich beispielsweise das Misstrauen der Mormonen damit erklären, dass sie in den vorangegangenen Jahrzehnten intensiver religiöser Verfolgung im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten ausgesetzt waren.

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