Seit dem 16. August ist die Mini-Doku "Johnny Depp gegen Amber Heard" (im Original "Depp v. Heard") bei Netflix verfügbar. Die Produktion zeichnet noch einmal den Gerichtsprozess aus dem vergangenen Jahr nach, der zahlreiche Details rund um die Hollywood-Stars Johnny Depp und Amber Heard ans Licht brachte und unter öffentlicher Beobachtung stand wie kaum ein Promi-Verfahren zuvor.
Die Serie beleuchtet insbesondere, wie der Prozess bei Social Media aufgenommen wurde und stellt die Frage: Wie beeinflussen derartige Plattformen die öffentliche Meinung und vielleicht sogar Gerichtsurteile? Auf exklusive Statements von Amber Heard und Johnny Depp wartet das Netflix-Publikum jedoch vergeblich. Den Grund dafür verriet nun die Regisseurin Emma Cooper in einem Interview.
"Meine Absicht war von Anfang an, eine überzeugende und interessante Darstellung der Geschehnisse zu liefern, ohne Interviews oder Experten heranzuziehen", stellt Cooper gegenüber "Variety" klar. Das Projekt entstand auf Grundlage ihres persönlichen Interesses an dem Fall, ihr Ansatz ist aber durchaus ungewöhnlich.
Zwar habe die Regisseurin den Kontakt zu den Presse-Teams beider Stars gesucht – jedoch nicht in der Absicht, Interviews für "Depp v. Heard" anzufragen. Vielmehr sei es ihr lediglich darum gegangen, beide Parteien über die Entstehung der Dokumentation in Kenntnis zu setzen. Cooper ergänzt:
Ihr Ziel sei es gewesen, "das Gespräch rund um den Prozess auf den Punkt zu bringen" – als unmittelbar Beteiligte hätten Depp und Heard dazu wohl tatsächlich nicht allzu viel (Überraschendes) beitragen können. Die Filmemacherin wollte "über die Art und Weise reden, wie wir kommunizieren und wie wir Ereignisse betrachten, die eigentlich nichts mit uns zu tun haben". Weiter spricht sie von einem "kulturellen und sozialen Phänomen", das sie im Zuge des Verfahrens ausgemacht habe.
Ihr sei durchaus bewusst, dass Menschen Rückschlüsse ziehen, bevor sie die Serie gesehen haben. Dies wiederum sei aber genau auch Coopers Absicht gewesen. Dementsprechend kann sie nun sicherlich auch mit negativem Feedback leben, das wohl von vornherein unvermeidlich war. Die US-Website "Daily Beast" spricht beispielsweise von einem "geschmacklosen Sieg für alle Depp-Fans" – dabei beleuchtet "Depp v. Heard" durchaus auch den Hass, den viele Depp-Fans bei Social Media gegen Heard auslebten.