Martin Scorsese ist bekannt für seine Mafia-Epen und Charakterstudien, doch mit "Shutter Island" schlug er einen anderen Ton an: düster, verstörend, voller Zweifel an dem, was real ist.
Was sofort auffällt, ist die dichte Atmosphäre. Eine stürmische Inselkulisse, ein bedrohliches Klinikgebäude und unheilvolle Musik schaffen von Beginn an eine beklemmende Stimmung. Visuell ist der Film detailreich und präzise komponiert.
Bei Netflix ist der Thriller jedoch nur noch kurze Zeit verfügbar. Damit verliert der Streaming-Dienst ein echtes Highlight der letzten 20 Jahre.
Im Jahr 1954 reisen die US-Marshals Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und Chuck Aule (Mark Ruffalo) auf die abgelegene Insel Shutter Island vor der Küste von Massachusetts. Dort sollen sie das Verschwinden einer Patientin aus dem Ashecliffe Hospital aufklären – einer psychiatrischen Einrichtung für Straftäter.
Während ein Sturm die Insel von der Außenwelt abschneidet, entdeckt Daniels immer mehr Hinweise auf mögliche Machenschaften in der Klinik.
Bald vermischen sich persönliche Erinnerungen, traumatische Erfahrungen und zunehmende Zweifel an der Realität. Je tiefer er in die Ermittlungen eintaucht, desto größer wird seine Überzeugung, dass auf der Insel etwas nicht stimmt.
"Shutter Island" aus dem Jahr 2010 zählt zu den Filmen, die noch lange nach dem Abspann Fragen aufwerfen. Das psychologische Kammerspiel sorgt nicht nur durch die bedrückende Atmosphäre für Gänsehaut.
Vor allem das viel diskutierte Ende lässt Spielraum für Interpretationen. Ohne zu viel zu verraten: Es gibt eine spektakuläre Enthüllung rund um die Figur, die Leonardo DiCaprio verkörpert.
Die Wende deutet sich zuvor durch mehrere subtile Hinweise an, wie beispielsweise durch den Einsatz von Anagrammen. Insofern lohnt es sich, "Shutter Island" sogar mehrfach anzuschauen.
"Shutter Island" ist noch bis einschließlich dem 28. Juni bei Netflix verfügbar. Im Anschluss kann der Thriller über den Amazon-Channel Filmtastic gestreamt werden. Der Kanal kann sieben Tage lang kostenlos getestet werden.