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US-Wahl: Fünf richtig gute Filme zum Streamen – von Thriller bis Satire

Nur einer von fünf US-Wahl-Filmtipps: "Ides of March" mit Ryan Gosling.
Nur einer von fünf US-Wahl-Filmtipps: "Ides of March" mit Ryan Gosling.Bild: Sony
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US-Wahl: Fünf Filme, mit denen du den Kampf ums Weiße Haus (noch) besser verstehst

04.10.2024, 08:06
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Das US-Wahljahr 2024 verlief dramatischer als es sich der Showrunner von "House of Cards", Beau Willimon, jemals hätte ausmalen können. Die Episoden der Netflix-Serie schlugen oft unrealistische erzählerische Haken, um den Wahlzirkus ein wenig spannender zu gestalten.

Vor der US-Wahl 2024 entkam der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, nur knapp einem Attentat. Der Kandidat der Demokraten, Joe Biden, zog sich mitten in der heißen Phase des Wahlkampfes aus dem Rennen zurück, nachdem unter anderem Filmstar George Clooney Stimmung gegen ihn gemacht hatte. Kamala Harris sprang ein und macht nun Druck auf den enteilt geglaubten Trump. All das passierte innerhalb weniger Wochen.

US-Wahl: (fast) ein eigenes Genre in Hollywood

Es ist kein normaler Wahlkampf, der sich da gerade abspielt. Aber spannend ist das Rennen ums Weiße Haus immer, dafür muss man gar kein Politik-Junkie sein. Der Wahlkampf und die Wahl selbst boten Hollywood stets interessante Filmstoffe.

Wer will, kann Produktionen wie "Wag the Dog" (der nicht in dieser Liste ist) auch als mal mehr, mal weniger unterhaltsames Bildungsmaterial nutzen.

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Watson stellt fünf Filme vor, die die Balance schaffen: Sie sind nah dran am spezifischen Vorgang einer US-Wahl und gleichzeitig so unterhaltsam wie ein Kamala-Harris-Meme.

"Recount - Florida zählt nach" (2008)

Darum geht es: Im Jahr 2000 entscheidet sich das Rennen ums Weiße Haus zwischen Al Gore und George W. Bush. Aber wer die Wahl gewonnen hatte, war auch Wochen nach dem eigentlichen Stichtag nicht sicher. Aufgrund technischer Fehler beim Auswerten der Stimmzettel im Staat Florida wurde eine Zwangsneuzählung angeordnet. Am Ende kommt es auf wenige hundert Stimmen an.

Was der Film über die US-Wahlen verrät: "Recount" erklärt anhand teilweise haarsträubender Fehler den komplexen technischen Körper hinter dem Wahlvorgang an sich. Bei der US-Wahl müssen hunderte Millionen Stimmen verwaltet werden. Mit dokumentarischer Präzision leuchtet "Recount" die Zahnräder aus, die Demokratie erschaffen – und zeigt dabei ein System, das letztlich doch unbestechlich bleibt.

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"The Ides of March - Tage des Verrats" (2011)

Darum geht es: Stephen Meyers (Ryan Gosling) betreut den Wahlkampf des demokratischen Kandidaten Mike Morris (George Clooney). Er ist überzeugt: Der Sunnyboy ist der nächste Präsident – moralisch integer, gutaussendend, rhetorisch schnittig und sogar ausgestattet mit einer politischen Vision. Doch dann leistet sich Morris einen Ausrutscher.

Was der Film über die US-Wahlen verrät: Der Wahlkampf-Manager Stephen trägt zu Beginn des Films eine monotone Rede vor. Wie ein Filmregisseur lotet er die Lichtverhältnisse einer Mehrzweckhalle aus, in der gleich sein Präsidentschaftskandidat sprechen wird. "Ides of March" stellt den Wahlkampf als Spiel mit Illusionen und Masken dar. Nur, wer sich richtig verkauft und seine Fehler rechtzeitig und egal für welchen Preis wegbügelt, schafft es ins Weiße Haus. Und mit dieser Perspektive ist er nicht mal der zynischste Film in dieser Liste.

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"Election" (1999)

Darum geht es: Nicht direkt um eine US-Wahl, aber irgendwie schon. Tracy Flick (Reese Witherspoon) will Schulsprecherin werden. Der beliebte Lehrer Jim McAllister (Matthew Broderick) hat etwas dagegen, er verachtet die strebsame Schülerin und installiert entsprechend einen Gegenkandidaten, den treudoofen Sportler Paul Metzler (Chris Klein).

Was der Film über die US-Wahlen verrät: Die Schülerschaft in "Election" hat die Wahl zwischen einer Karrieristin, die den Posten der Schülersprecherin lediglich als Sprosse auf der Karriereleiter betrachtet. Und einem zwar netten, aber eben auch leicht beeinflussbaren Dummkopf. Das Anforderungsprofil einer Dienerin oder eines Dieners jenes Volkes, das sie wählt, erfüllen damit beide nicht. Eine düstere Metapher.

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"Der Spitzenkandidat" (2018)

Darum geht es: "The Front Runner" beruht auf einer wahren Geschichte, nämlich der des einstigen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Gary Hart (gespielt von Hugh Jackman), der bei den Vorwahlen 1986 wegen einer privaten Verfehlung vom "Front Runner" (so der Originaltitel) zum Verlierer wurde.

Was der Film über die US-Wahlen verrät: "In drei Wochen kann viel passieren", heißt zu Beginn drohend in einer Texttafel. Das Momentum war auf der Seite von Gary Hart, er hätte mit seinem charismatischen Profil und seiner politischen Vision ein herausragender Präsident werden können. Wäre er seiner Ehefrau nicht untreu gewesen.

"Der Spitzenkandidat" zeigt, wie selbst das stabilste Momentum von einem Schubser zum Einstürzen gebracht werden kann. Der Thriller zeigt hautnahes, wenn auch vergebliches Krisenmanagement – und das Trügerische einer Wahlkampf-Euphorie.

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"Vice - Der zweite Mann" (2018)

Darum geht es: um George W. Bushs Vize-Präsidenten Dick Cheney (Christian Bale in einer Maske), der von 2000 bis 2008 im Hintergrund mitregierte. "Vice – Der zweite Mann" ist als Aufstieg-und-Fall-Biopic aufgebaut. Es zeichnet einen unscheinbaren, nicht besonders schlauen, aber geltungssüchtigen Mann, der es dennoch an die Spitze US-amerikanischen Regierung schaffte.

Was der Film über die US-Wahlen verrät: "Vice" legte nahe, dass Cheney als Vizepräsident an Bush vorbei- und teilweise durchregierte. Wer George W. Bush nicht schon vorher als Witzfigur und hilflosen Schuljungen wahrnahm, tut es spätestens nach diesem Film. "Vice" (der zynischste Film in dieser Liste) schießt mit seinem fatalistischen Blick auf US-amerikanische Regierungsvorgänge manchmal übers Ziel hinaus.

"Vice" ist eine Satire, man darf das alles nicht zu ernst nehmen. Was aber man mitnehmen sollte: Bei einer US-Wahl wählt das Volk nicht nur den Präsidenten oder die Präsidentin, sondern einen gewaltigen Regierungskörper mit nur scheinbar gesichtslosen Funktionär:innen. Der personengetriebene Wahlkampf verwischt den Blick auf dieses entscheidende Detail oft.

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