In der jüngsten "Wer wird Millionär?"-Ausgabe sorgte besonders eine Kandidatin für Aufsehen. Tatjana Browatzcki-Kircher schaffte es auf den Ratestuhl, auch ihr Sohn hatte bereits das Glück, in der Show mit einem Gewinn nach Hause zu gehen. Sie selbst redete allerdings zunächst ihr Wissen klein. Trotzdessen hatte sie bei der 32.000-Euro-Frage noch zwei Joker, die sie prompt verspielte. Gefragt wurde nach der Kategorie, in der zum Zeitpunkt der Verleihung die jüngste Person mit einem Nobelpreis geehrt wurde.
Günther Jauch wetterte gegen die Vorgehensweise der Kandidatin. Besonders während des Telefonats mit ihrem Joker monierte er, dass sie nicht den Namen "Malala" genannt habe. Der Moderator sprang auf und warf die Hände über den Kopf. "Sie haben die Sendung noch nie gesehen, sie machen alles falsch", meinte er aufgebracht. Die richtige Antwort "Frieden" lieferte sie trotzdem. Bei 64.000 Euro hörte sie schließlich auf. Nun meldete sie sich zu Wort.
Tatjana Browatzki-Kircher sagte im Interview mit "Bild" über ihren Auftritt bei "Wer wird Millionär?": "Was hätte man denn kritisieren sollen? Es ist eine Unterhaltungsshow und keine Examensprüfung." Und weiter: "Mein Sohn fand es unterhaltsam und er ist auch mit dem Ergebnis zufrieden, hätte aber beide Fragen, für die ich vier Joker brauchte, gewusst."
Mit Blick darauf, dass Jauch anmerkte, dass sie alles in der Sendung falsch machen würde, meinte die Lehrerin: "Anfang des Jahrtausends habe ich öfter 'Wer wird Millionär' gesehen und dann natürlich die Sendung, in der mein Sohn Kandidat war. Aber sonst schaue ich nur Arte, 3Sat, Phönix und 'DSDS'. Und Homeshopping, aber da nur Handtaschen."
Darüber hinaus erklärte die 59-Jährige auch, warum sie bei den Jokern so zögerte: "Ich kenne Leute, die hätten einen Freudentanz aufgeführt, wenn ich auf 500 Euro herabgestürzt wäre. Dieses Tänzchen wollte ich ihnen nicht gönnen. Außerdem bin ich besonnen. Vor der Sendung wurde dem Publikum gesagt, nur eine Antwort einzugeben, wenn man sich ganz sicher ist."
Dennoch habe das Publikum bei einem Mitspieler daneben gelegen, betonte sie. "Das hat mein Vertrauen in das Publikum tief erschüttert", gab sie sogar an.
Abschließend verriet die Kandidatin, was jetzt eigentlich mit ihrem Gewinn passiere: "Die Reise zum Grab von Benedikt XVI ist fest geplant, wir fliegen. Denn mein Sohn und ich praktizieren 'Pilgern ohne zu laufen'. Zunächst gehen wir von dem Gewinn aber zum Konzert von Dieter Bohlen. Wir würden Dieter Bohlen gerne auch persönlich treffen." Über Günther Jauch sagte sie abschließend: "Er ist der Beste. Aber auch er konnte mich nicht verunsichern."