In der vierten Folge der Jubiläumsstaffel von "Deutschland sucht den Superstar" sprachen die Fans im Anschluss nicht etwa über die unterschiedlichen Teilnehmenden, sondern vor allem über Dieter Bohlen selbst. Der wurde extra für die finale Staffel von "DSDS" wieder an Bord geholt, sorgte jetzt allerdings mit einem Kommentar unter der Gürtellinie für Aufregung.
Kandidatin Jill Lange ist bereits aus einigen Reality-Formaten bekannt, was Dieter zu der Frage veranlasste: "Hast du irgendwas Normales gemacht? Oder hast du nur Abi und dich durchnudeln lassen?"
Diesen sexistischen Spruch versuchte die 22-Jährige in der Show noch mit Fassung zu nehmen, doch anschließend bricht sie auf Instagram in Tränen aus – und erhebt Vorwürfe gegen RTL.
Die Folge war vorab auf RTL+ bereits am Montagabend zu sehen. RTL sah sich zunächst nicht in der Pflicht, die Szene nachträglich aus der Sendung zu schneiden. Im Live-TV am Mittwochabend wurde die Szene dann kurzfristig aber doch rausgeschnitten.
Auf "Bild"-Anfrage erklärte Jill Lange, dass sie vor allem enttäuscht war, als sie die Sendung noch einmal gesehen hatte:
Sie betonte, hätte man ihre Gegenargumentation beim Casting gezeigt, hätte sie nun kein erneutes Statement abgeben müssen. Denn in der Sendung hatte die Kandidatin noch versucht, das falsche Frauenbild zu berichtigen und der Jury ihre Meinung zu Dieter Bohlens Aussage zu erklären.
Den Recall-Zettel konnte die 22-Jährige trotzdem ergattern. Allerdings konnte sie sich nicht wirklich darüber freuen. Mitarbeitende aus der Produktion hätten versucht, sie aufzumuntern und sich um sie gekümmert, erzählte Lange der Zeitung.
Dieter Bohlen zeigte sich bisher uneinsichtig nach seiner Aktion. Er teilte lediglich auf Instagram zwei Kommentare von anderen, die ihn verteidigen und schrieb dazu: "Und damit ist das Thema jetzt für mich erledigt!"
Sein "größtes Comeback aller Zeiten" wollte Dieter Bohlen eigentlich auch mit seiner Tour feiern. Doch zwei seiner Konzerte wurden nun ersatzlos gestrichen: Zürich am 8. Mai und Wien am 9. Mai. Laut "Bild"-Informationen aus Mangel an verkauften Karten.
Das wundert auch Bohlens Fans, vor allem, weil ihr Idol fast zur selben Zeit durch seinen sexistischen Spruch von sich Reden machte.
"Ich musste Zürich und Wien absagen, weil ich da leider weg muss", lautete beispielsweise eine Antwort von Dieter Bohlen auf eine verwunderte Frage eines Fans auf Instagram. Einem anderen lieferte er einen weiteren bruchstückhaften Erklärungsansatz: "Es war das Ende der Tour und wir haben es nicht hinbekommen."
"Kann nur sagen, sorry", war die Antwort auf einen anderen Kommentar. Ob es einen Ersatztermin in Wien geben werde, verneinte Bohlen mit den Worten: "Ich schaffe es im Moment einfach nicht."
Ein weiterer Fan wollte ebenfalls den Grund für die Absage der Konzerte wissen. Dieter Bohlen verwies daraufhin an den Veranstalter. "Aus produktionstechnischen Gründen", heißt es dort.
Laut Informationen der "Bild" soll es RTL wohl nicht bei dem Rausschneiden der Szene belassen wollen. Es sollen dem Bericht nach mehrere Konferenzen laufen, die sich damit beschäftigen, wie mit Dieters frauenfeindlichen Sätzen umgegangen werden soll.
Offenbar denkt RTL laut "Bild" darüber nach, ob es Statements mit einer deutlichen Abgrenzung zu Bohlens Aussagen geben soll sowie eine Entschuldigung von ihm.