Menstruationsbluttests, Future-Breakfast und eine Luxus-Katzentoilette – das und mehr gab’s in Folge fünf der Gründershow "Die Höhle der Löwen" zu sehen. Größere Investments waren diesmal rar. Die Firma The Blood hatte Glück – Lukas, Isabell und Miriam bekamen den lang ersehnten Deal. Mit ihren Menstruationsbluttests für zu Hause versprechen die Gründer von The Blood, die "Gender Data Gap" im Menstruationsbereich zu schließen. Damit gemeint sind tausende fehlende Daten über Menstruationsbeschwerden bei Frauen. Der Bluttest für zu Hause soll schmerzfrei und ohne Arztbesuch möglich sein. Für die Zukunft wollen die Gründer außerdem Lösungen für entsprechende Beschwerden anbieten, beispielsweise einen PMS-Shake.
Als PMS bezeichnet man das prämenstruelle Syndrom, welches aus körperlichen und psychischen Beschwerden besteht und unter dem viele Frauen vor der Menstruation leiden. Für die Ausweitung ihrer Test-Kids forderten die Gründer 200.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile. Dass die Kunden überwiegend aus einer "WhatsApp-Gruppe mit 50 Leuten" bestand, schreckte Neu-Löwin Tijen Onaran ab. Auch die anderen Investoren wollten kein Angebot machen – mit Ausnahme von Carsten Maschmeyer und Nils Glagau.
"Ich glaube, die Kombination wäre insofern gut, weil ich mich mit Apps wahnsinnig gut auskenne", begründete Maschmeyer sein Interesse. Für 200.000 Euro forderte der Investor insgesamt zwanzig Prozent Anteile an The Blood, ebenso wie sein Kollege Nils Glagau. Die Gründer entschieden sich letztendlich für eine Zusammenarbeit mit beiden Löwen und schlossen einen gemeinsamen Deal ab. "Ihr seid schlau", freute sich Investor Maschmeyer.
Von einem Deal träumten auch Carsten und Rouven. Mit "High Protein Cerealien" wollen die beiden den Frühstücksmarkt revolutionieren. Cornflakes in gesund quasi. Die Spacies-Gründer hatten allerdings einen harten Brocken im Gepäck, dazu später mehr. Zunächst punkteten Carsten und Rouven nicht nur mit einem coolen Pitch, sondern auch mit einem prominenten Markenbotschafter. Rapper Cro arbeitet schon seit einer Weile mit Spacies zusammen.
"Ich hatte auf einmal eine E-Mail von seinem Management bei mir im Postfach. Ich habe es erst für eine Werbe- oder Influencer Anfrage gehalten. Aber dann hat sich doch schnell herausgestellt, dass es um eine langfristige Zusammenarbeit geht", erinnerte Carsten sich. Auf Cros Konzerten verkaufen die beiden bereits seit längerem ihre gesunden Cerealien.
Warum dann noch das Investment eines Löwen? "Da ist eine andere Perspektive vorhanden", so Carsten. Für 200.000 Euro boten die beiden acht Prozent ihrer Firmenanteile an. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Firmenstruktur von Spacies verworrener ist als zu Anfang gedacht. Carsten und Rouven besitzen selbst nämlich gar keine Anteile am Unternehmen. Sie betreiben das Start-up auf Geheiß eines Company-Builders, dem Spacies offiziell gehört.
Company-Builder suchen sich speziell Gründer, die ihr Geschäftsmodell aufbauen. "Dann hätte ich den hier gerne selbst gesehen", betonte Maschmeyer verärgert. Zukünftig streben Carsten und Rouven an, 52 Prozent der Firma zu besitzen. Das reichte den Löwen aber nicht, da half auch kein prominenter Markenbotschafter. "Nehmt das Positive mit: Das Produkt hat geschmeckt, ihr habt einen guten Eindruck hinterlassen", verabschiedete Ralf Dümmel die Spacies-Gründer.
Auch Albrecht und sein Sohn Heinrich strebten einen Deal mit den Löwen an. Die beiden haben ein Laufrad speziell für Ältere erfunden. "Für Leute, die nicht mehr Radfahren können, aber keinen Rollator wollen", erklärte Heinrich. "Ich glaube, du bist der älteste Gründer, den wir je hatten hier bei 'Die Höhle der Löwen'", staunte Moderator Amiaz Habtu über Albrecht. Mit stolzen 88 Jahren erfüllte sich der seinen Traum vom eigenen Start-up, genannt Sollso.
Für 200.000 Euro bot das Vater-Sohn-Gespann fünfzehn Prozent der Firmenanteile an. Mit 825 Euro liegt der Verkaufspreis des Fahrrads nicht gerade im günstigen Bereich. Die Löwen witterten nicht genug Gewinnmage. Ein Deal kam folglich nicht zustande.
Die Gründer von Teablobs brachten eine recht erstaunliche Geschichte mit in "Die Höhle der Löwen". Zum ersten Mal persönlich getroffen hatten sich Sebastian und Kai erst kurz vor der Show. Weil Sebastians Mitgründer krankheitsbedingt ausfiel, suchte der langfristig einen neuen Partner und fand ihn in Kai. Die beiden arbeiteten aufgrund der räumlichen Distanz remote zusammen. Mit ihren nachhaltigen und biologischen Teetabletten wollen die Teablobs-Gründer den Tee-Markt revolutionieren. Tablette ins heiße Wasser, kurz rühren und fertig – So das Konzept von Teablobs.
Für 100.000 Euro boten die beiden zwanzig Prozent ihrer Firmenanteile an. Eine Kostprobe gab es selbstverständlich auch. "Ich finde, der schmeckt wirklich authentisch", schwärmte Investorin Janna Ensthaler. Mit einem Packungspreis von 6,99 Euro schreckten die Gründer allerdings einige Löwen ab. "Die brauchen ganz, ganz schnell sehr viel Geld", stellte Dagmar Wöhrl fest. Von ihr sollte das allerdings nicht kommen. Ein Investment boten dagegen Ralf Dümmel und Tilmann Schulz an. Das jeweils gleiche Angebot lautete: 100.000 Euro für fünfundzwanzig Prozent der Firmenanteile. Nach einem kurzen Beratungsgespräch sowie Telefonat mit dem ursprünglichen Gründungsmitglied von Teablobs, entschieden sich Sebastian und Kai für einen Deal mit Ralf Dümmel.
Mit der Luxus-Katzentoilette Cloou betraten die letzten Gründer die "Höhle der Löwen". Jan und Michael erfanden eine Katzentoilette, die dank integrierter Treppe, das Katzenstreu in der Box behält. Den Prototypen, einen Karton mit einzelnen Stufen, hatten die beiden gleich mitgebracht. Weit entfernt davon ist das mittlerweile fertige Luxus-Katzenklo, welches beinahe einem Design Möbelstück gleicht.
"Groß ist das", bemerkte Dagmar Wöhrl kritisch. Kater Alf sollte demonstrieren, dass tatsächlich keinerlei Streu um das Katzenklo herum verteilt wird. Der spielte aber nicht mit und blieb lieber in der Katzentoilette sitzen. Die Gewinnmage der beiden beeindruckte die Löwen. Für stolze 199 Euro kann man die Luxus-Katzentoilette erwerben. In der Herstellung kostet das Katzenklo viel weniger, gerade einmal 41 Euro. Dafür haben Jan und Michael schon sehr viel Geld in die Werkzeugkosten zur Herstellung ihres Luxus Klos gesteckt: satte 400.000 Euro.
Neben ihrem Start-up sind die beiden Cloou-Gründer weiterhin berufstätig. "Warum sagt ihr nicht, wir fokussieren uns voll drauf?", wollte Investorin Tijen Onaran wissen. Überwiegend aus finanziellen Gründen verlassen sich Jan und Michael noch nicht ganz auf ihr Start-up. "Es fasziniert mich", gestand Dagmar Wöhrl. Ein Angebot gab es trotzdem nicht, von keinem der Löwen. "Wir bleiben trotzdem am Ball", versicherte Jan. Das wird sicher nicht nur so manche Katze freuen.