Das Coronavirus zwingt nicht nur Theater und Veranstalter dazu, auf ihre Vorstellungen und Konzerte vorerst zu verzichten. Mittlerweile müssen auch TV-Sender besondere Maßnahmen ergreifen, um ihre Sendungen noch weiter produzieren zu können. So finden Shows wie "The Masked Singer", "DSDS" oder "Let's Dance" nun ohne Publikum statt. In Talkshows muss ein Mindestabstand zwischen den Gästen gewährt sein und auch bei "Die Höhle der Löwen" werden die Deals nicht mehr mit einem Handschlag besiegelt.
Aber wie sieht es bei Serien-Produktionen aus? Immerhin ist da ein Mindestabstand in den seltensten Fällen möglich. Der Dreh vom Ludwigshafener "Tatort" wurde bereits ausgesetzt und ähnlich geht die ARD nun bei ihren Telenovelas "Sturm der Liebe" und "Rote Rosen" vor.
"Aktuell haben wir alle vom RKI vorgegebenen Maßnahmen und mehr im Dreh umgesetzt (...). Wir drehen noch bis Freitag (20. März) und pausieren dann", verkündete "Rote Rosen"-Produzent Emmo Lempert auf der Homepage der Serie.
"Sturm der Liebe" wird ebenfalls ab dem 20. März in eine zweiwöchige Produktionspause gehen. "Obwohl es bisher keine bestätigten Fälle von COVID-19 am Set von 'Sturm der Liebe' gibt, haben wir in enger Absprache mit dem Sender beschlossen, die Produktionspause vorzuziehen", sagte Produzentin Bea Schmidt auf der Webseite der Serie. Normalerweise würde diese Produktionspause erst im Sommer stattfinden, nun werde sie vorgezogen.
"Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Crew vor und hinter der Kamera haben für uns höchste Priorität. Sollten wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen, werden wir dies gemeinsam mit dem Sender tun", verkündete sie weiter.
Aber was bedeutet das für die Fans? Werden in Kürze keine neuen Folgen der beiden Telenovelas mehr zu sehen sein? Da gibt es vorerst Entwarnung. "Nach unserer jetzigen Planung können wir ohne Unterbrechung auf Sendung bleiben", heißt es im Falle von "Rote Rosen". Laut Produktionssprecher Dieter Zurstraßen ist der Dreh den aktuell im TV laufenden Folgen derzeit rund neun Wochen voraus.
Auch die "Sturm der Liebe"-Macher sehen vorerst kein Problem: "Jede Folge von 'Sturm der Liebe' wird mit einem Vorlauf von rund acht Wochen produziert", sagte Matthias Körnich von der Redaktion WDR.
Während die öffentlich-rechtlichen Sender also bereits mit Drehpausen auf die Corona-Krise reagieren, sieht es beim großen Daily-Soap-Spezialisten RTL ein bisschen anders aus.
Noch hält sich der Sender bedeckt, wenn es um die Frage geht, ob es für die Serien "GZSZ", "Alles was zählt" und "Unter uns" ebenfalls eine Produktionspause aufgrund der aktuellen Corona-Lage geben wird oder bereits gibt.
Aus den Posts und Storys einiger Serien-Darsteller auf Instagram geht allerdings hervor, dass aktuell die Dreharbeiten noch laufen – sowohl in Köln bei "AWZ" als auch in Babelsberg bei "GZSZ".
So grüßte "AWZ"-Schauspielerin Alexandra Fonsatti beispielsweise vom Kölner Außenset. Auch ihre Kollegin Franziska van der Heide ist dabei zu sehen.
"GZSZ"-Star Jörn Schlönvoigt zeigt sich in seiner Instagram-Story ebenfalls zusammen mit seiner Kollegin Gamze Senol am Set der RTL-Erfolgsserie. Zuvor postete er bereits ein Bild seines Textbuches mit den Zeilen "Auf geht's zur Arbeit".
Auf watson-Nachfrage, ob eine Drehpause geplant sei, wurde lediglich mitgeteilt: "Bitte habt Verständnis, dass wir uns zu einzelnen Produktionen nicht detailliert äußern. Zu gegebener Zeit werden wir dazu informieren." Hinsichtlich der Studioproduktionen gelte, dass man "mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen Maßnahmen" diskutiere und anwende. "Aktuell gelten bereits besondere Vorsichts- und Hygienemaßnahmen", heißt es weiter.
Falls es allerdings zu einer Unterbrechung der Produktion kommt, gilt auch im Falle der RTL-Dailys: Die Folgen werden gut zwei Monate im Voraus gedreht und somit würde es auch in den nächsten Wochen noch reichlich Stoff geben.
Auch die für den 29. April (19.40 Uhr) geplante "GZSZ"-Jubiläumsfolge in Spielfilmlänge ist nicht in Gefahr. Die 7000. Episode und die im Anschluss geplante Doku "7000 Folgen GZSZ – Die Stars hautnah" wurden bereits abgedreht.
(jei)