Als "die geheimste Staffel aller Zeiten" wurde uns "The Masked Singer 2022" mehrfach angekündigt. Über fünf Wochen lang durften wir miträtseln, wer unter den verrückten Masken steckt. Im großen Finale am vergangenen Samstag wurden wir dann endlich schlauer. Wo blieb aber das "geheimste Geheimnis" der Show? Der Reihe nach.
Mit im Rennen waren noch Rosty, Maulwurf, Werwolf und die Zahnfee. Das Rateteam um Ruth Moschner setzte sich diesmal aus "Höhle der Löwen"-Star Judith Williams und Entertainer Riccardo Simonetti zusammen. Letzterer kam nicht ohne Erfahrung, der 29-Jährige saß bereits als Rategast im Finale der Frühjahrsstaffel.
"Finale von 'The Masked Singer' – so schnell geht's", begrüßte Moderator Matthias Opdenhövel die Zuschauer. Naja, so schnell nun auch wieder nicht. Ganze sechs Samstage in Folge hüpften die kostümierten Promis über die Bühne und bereicherten unsere TV-Landschaft. Für den einen zu viel, für den anderen zu wenig des Guten. Dauerrategast Ruth Moschner verspürte wohl schon drohende Entzugserscheinungen, als sie zu Beginn der Sendung von "Trennungsschmerzen" sprach.
Der Maulwurf mit "Superstar-Potenzial", wie Moschner ihn beschrieb, eröffnete die letzte Show mit einem waschechten Radio-Klassiker: "Grenade" von Bruno Mars. Während die Promis noch rätselten, tauchte die erste "Überraschung" auf. Der Ork alias Schauspielerin Nora Tschirner gesellte sich ins Rateteam. "Und da steckt wirklich Nora Tschirner drunter", bekräftigte Opdenhövel.
Schon gut, wir glauben es dir ja! Die zweite und wohl größere Überraschung: ProSieben ließ sich mit der ersten Werbepause ungewohnt viel Zeit. Eine knappe dreiviertel Stunde durften sich Fans der Show über werbefreien Sendegenuss freuen.
Hinter Roboter "Rosty" vermutete Riccardo Simonetti unter anderem Komiker Rick Kavanian, das brachte Ruth Moschner beinahe um den Verstand: "Wenn es wirklich Rick Kavanian ist, dann brauche ich dringend eine Therapie, weil den habe ich ja schon vor der Sendung genannt." Da war sie also wieder, die "Alleswisserin" von "The Masked Singer".
Ihre außergewöhnlichen Recherchefähigkeiten präsentierte Moschner auch nach dem Auftritt des Werwolfs, in dem sie Sänger Max Giesinger vermutete: "Ich habe im Internet ein Video gefunden, Max hat einen sehr behaarten Körper." Was das wohl für ein Video gewesen sein mag?
Die Zahnfee traf es als Erste und Judith Williams hatte nur eine Frage zur Enttarnung: "Wo ist die Öffnung?" Gute Frage. Die Zahnfee brauchte tatsächlich ein wenig Hilfe, sie musste nämlich den gesamten Zahn loswerden. Zum Vorschein kam, vielfach vermutet, Leslie Clio. "Ich habe jetzt Identitätsprobleme", scherzte die Sängerin. Sie durfte, im Gegensatz zu den drei Finalisten, nicht mehr gemeinsam mit Frühjahrssiegerin Ella Endlich als Zebra performen.
Riccardo Simonetti wurde aus dem zweiten Auftritt vom Maulwurf im Anschluss nicht schlauer, im Gegenteil: "Die Stimme vom Maulwurf hat sich in der zweiten Runde total anders angehört, als in der ersten Runde." Das Rätselraten stand nicht mehr unbedingt in Simonettis Fokus. Stattdessen plauderte er nach Rostys Coversong "I'll be there for you", dem "Friends"-Titelsong, ein kleines Geheimnis aus: "Ich habe in der 'Friends'-Reunion-Folge mitgespielt."
Ins "ultimative Finale", wie es Matthias Opdenhövel nannte, schafften es letztendlich der Maulwurf und der Werwolf. Rosty entpuppte sich kurz darauf, zugegeben wenig überraschend, als Komiker Rick Kavanian: "Ich bin fertig und fröhlich!"
Die sogenannten "Bodyscans" sollten nun auch die übrig gebliebenen identifizieren. Das klappte beim Maulwurf nicht wirklich: "Wenn Florian David Fitz, Conchita Wurst und Daniel Donskoy ein Kind hätten, sähe es so aus", folgerte Moschner. Und dann fielen auch die letzten beiden Masken. Der Werwolf (laut Moschner "das größte Rätsel der Show") musste sich endgültig gegen den Maulwurf geschlagen geben.
Zum Vorschein kam Bürger Lars Dietrich, der privat "eigentlich ganz lieb ist", so Opdenhövel. Den Siegerpokal bekam – natürlich nach einer ganz kurzen Werbepause und anschließender Gesangseinlage von Ella Endlich – Daniel Donskoy alias Maulwurf.
Seine Siegerehrung nutzte der 32-Jährige Schauspieler auch, um auf die Massenproteste im Iran aufmerksam zu machen: "Wir dürfen Unterhaltung machen, weil wir in einer freien Demokratie leben. Ich will nur eine Sache sagen: Frauen! Leben! Freiheit!" Ob die siebte Staffel nun wirklich die "geheimste" aller Zeiten war, muss wohl am Ende jeder Zuschauer für sich entscheiden.