Sonntagabend ist traditionell Krimi-Zeit im Ersten. Diesen Februar jedoch brechen für Genre-Fans harte Zeiten an, denn andere Formate blockieren gleich mehrfach den beliebten Sendeplatz zur Primetime. Das jedoch aus gutem Grund.
Am 9. Februar muss das Publikum auf den "Tatort" verzichten und auch am 23. Februar wird es keine Folge der Krimi-Reihe geben. Stattdessen steht ein wichtiges Event im Vordergrund, das gewissermaßen auch zum Krimi werden könnte.
Am 9. Februar ist in der ARD weder Platz für einen "Tatort" noch für einen "Polizeiruf". Ab 20.15 Uhr zeigen Das Erste und das ZDF vielmehr parallel das erste große TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz vor den kommenden Bundestagswahlen.
Am 23. Februar können die Menschen in Deutschland ihre Stimme abgeben. Wer noch unschlüssig ist, kann sich bei den Streitgesprächen im TV womöglich die entscheidenden Eindrücke zu den Top-Kandidaten von SPD und CDU abholen.
Am eigentlichen Wahltag entfällt der "Tatort" ebenfalls, was weniger überraschen dürfte. So steht diesmal um 20.15 Uhr die "Berliner Runde" auf dem Plan. Der ARD-Chefredakteur Oliver Köhr und ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten diskutieren mit den Vorsitzenden der Parteien, die laut Hochrechnung am Wahlabend in Fraktionsstärke in den neuen Bundestag einziehen. Welche Parteien gehen in die anstehenden Koalitionsverhandlungen? Welche Themen werden sie als erstes anpacken, und wie?
Die gute Nachricht für Krimi-Fans: Am Sonntag zwischen den genannten Terminen, also am 16. Februar, läuft wieder ein "Tatort". In der Episode "Vier Leben" ist das Ermittlerteam Karow/Bonard am Start. Die Geschichte beginnt mit der Tötung eines ehemaligen Politikers durch einen Scharfschützen. Zu einem kritischen Zeitpunkt steht ein Staatsbesuch bevor.
Der nächste "Tatort" nach der Wahltag-Pause wartet am 2. März mit der Episode "Charlie". Diesmal sind die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr gefragt, die in ihrem schon 96. Fall ermitteln.
Erst am 2. Februar hatte die ARD den geplanten Polizeiruf" mit dem Titel "Widerfahrnis" aus dem Programm genommen. Als Grund wurde der Anschlag in Magdeburg genannt, bei dem auf dem Weihnachtsmarkt sechs Personen starben und fast 300 Menschen verletzt wurden. Der Sender teilte mit, dass für den TV-Krimi jetzt kein guter Zeitpunkt sei.