Schrille Outfits und noch schrillere Töne: Am Samstagabend war es wieder einmal soweit. Dieter Bohlen und seine Jury-Kollegen Oana Nechiti, Xavier Naidoo und Pietro Lombardi begaben sich auf die Suche nach Deutschlands nächstem Superstar. Und staunten dabei teilweise nicht schlecht.
So etwa als zur moralischen Unterstützung des 23-jährigen Hobby-Boxers Hozan über zehn seiner Freunde durch ein Seitenfenster in den Casting-Raum kletterten. "Ihr müsst aber leise sein", mahnte Bohlen. Und das waren sie, sodass der Gesang von Hozan laut und deutlich zu vernehmen war.
Leider war das nicht unbedingt von Vorteil. Mit drei "Neins" und einem freundschaftlichen "Ja" von Pietro dampfte die gesammelte Mannschaft ohne Recall-Einladung wieder ab.
Autsch, Bohlens Bewertungen sind nichts für Zartbesaitete. Autsch dachte sich so mancher wohl auch angesichts der 21-jährigen Leoni. Die volltätowierte Blondine trug nämlich auf Brusthöhe eine nicht unbeachtliche Menge an Silikon mit sich herum, ihre Lippen glänzten prall im Scheinwerferlicht und in Zunge und Gesicht funkelten zahlreiche Piercings.
Es sei das erste Mal, dass sie mit Mikro singe, gestand die Pinnebergerin, die mit ihrer lockeren Art die Jury sofort in ihren Bann zog. Trotzdem gelang ihr das "gar nicht so schlecht", wie der überraschte Xavier Naidoo zugab. Auch Pietro und Bohlen gaben der selbsternannten Barbie eine Chance, sodass sie eine Runde weiterkam. Glückwunsch.
Weniger überzeugend präsentierte sich Kandidat Youness, den Bohlen bereits mit den Worten "Du siehst gar nicht so musikaffin aus", empfing. Doch nicht nur das. Noch bevor der 29-Jährige mit seiner Performance loslegen konnte, brachte ihn der Pop-Titan mit einem Witz in Verlegenheit.
Der Kandidat hatte etwas unbeholfen nach einem Ständer gefragt. Für das Mikrofon, versteht sich. "Hast Du denn nicht morgens selber einen?", scherzte Bohlen daraufhin. Der aufgeregte Youness reagierte nur mit einem verschämten Lächeln. Zum Glück für ihn war da noch Pietro, der ihm aus der Patsche half und eröffnete: "Ich auch, alles entspannt, ist natürlich!" Weiter kam der 29-Jährige trotz Ständer dann übrigens nicht.
Und dann sorgte Pietro noch für einen der von Bohlen so geschätzten Gänsehaut-Momente. Zur Überraschung seiner Jury-Kollegen setzte er sich ans Klavier und sang für Dieter Bohlen den Song "I don’t care" von Ed Sheeran und Justin Bieber. "Weil, ich hab dich lieb, Dieter", so der 27-Jährige. Und dabei wird Pietro selbst von seinen Gefühlen übermannt, dass er einmal durchatmen muss, bevor er anfing zu singen.
Bohlen ging die Aktion seines Schützlings sichtlich ans Herz. "Das freut einen ja schon!", sagte er nach dem Ständchen. Sein Gesichtsausdruck und glitzernde Augen verrieten: Das Ständchen traf den Pop-Titan mitten ins Herz. Und auch Xavier Naidoo weiß in dem Moment wohl nicht, wohin mit all den Emotionen und fächert sich mit ein paar Blättern Papier Luft zu.