In der finalen Runde der beliebten Gründershow "Die Höhle der Löwen" standen nachhaltige Ideen im Mittelpunkt. Die Unternehmer:innen präsentierten innovative Konzepte, um die Umweltbelastung durch Verpackungen zu reduzieren und den Klimawandel aktiv anzugehen. Ein Gründer schaffte es sogar, alle fünf Löwen mit an Bord zu holen.
Doris Diebold (41) und Morris Kurz (25) sind die Köpfe hinter "Hey Circle". Für 10 Prozent Firmenanteile verlangten die beiden 550.000 Euro von den Löwen. "Wir sind hier, um den Online Versand Abfallfrei zu machen", stellte Doris ihr Konzept vor. Die Idee hinter "Hey Circle" ist simpel: Kunden erhalten ihre Bestellungen in wiederverwendbaren Behältern, die mit oder ohne Retoure zurückgeschickt werden können.
Das Mehrweg-System für den Online-Handel ist tatsächlich eine Marktlücke. Das erkannten auch die Investor:innen schnell. "Eines der wichtigsten Themen schlechthin", lobte Unternehmerin Dagmar Wöhrl. Mit einem Pfandbetrag von 12 Euro soll garantiert werden, dass die wiederverwendbare Box auf jeden Fall wieder an den Händler zurückgeschickt wird. Der zahlt für jede Box eine Leihgebühr von 0,75 Cent pro Monat. "Der Markt ist so groß", entgegnete Ralf Dümmel und fügte eine Prognose hinzu: "Entweder gibt’s euch in drei Jahren nicht mehr, oder ihr seid eine halbe Milliarde wert."
Das Angebot war den meisten Löwen dann doch zu heikel. "Die Bewertung ist für mich viel zu hoch", urteilte Tilmann Schulz. Lediglich Janna Ensthaler zeigte Interesse. Für 550.000 Euro forderte die Unternehmerin allerdings 25 Prozent der Firmenanteile. Zu viel für Doris und Morris, die trotz Wunsch-Investorin an der Angel, ablehnten. "Ihr werdet euren Weg auf jeden Fall gehen", verabschiedete Ensthaler die Gründer.
Dr. Michelle Luckas (26) brachte eine innovative Produktlinie namens "Peas of Joy" mit in die "Höhle der Löwen". Hierbei handelt es sich um süße Snacks auf Basis von proteinreichen Hülsenfrüchten. Die promovierte Mathematikerin setzt mit ihrem Start-up auf eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen, wie beispielsweise Fleisch. Die Linsen-Granola-Produkte wurden von den Investor:innen natürlich sofort probiert und für gut befunden.
Das Angebot, 90.000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile, nahmen sowohl Dagmar Wöhrl als auch Carsten Maschmeyer an. Weil Michelle bereits einen starken Vertriebspartner an der Hand hat, stiegen die anderen Löwen aus. Die Gründerin entschied sich schlussendlich für einen Deal mit Carsten Maschmeyer. "Ich hätte niemals damit gerechnet, dass er ein Angebot macht", schwärmte Michelle hinterher.
Für einen echten Schocker wollten Sandro Heindl (38) und Peter Richter (54) sorgen. Mit Halloween Deko, abgedunkeltem Licht und einer abgeklebten Tür sorgten die beiden Gründer für mächtiges Rätselraten bei den Löwen. Dass es um Schimmel in der Wohnung geht, hätte wohl niemand gedacht.
Der "vollkrasse Schocker" von Sandro und Peter nennt sich "Schimmel-Schock 4.0" und soll eine alternative Lösung gegen herkömmliche, überwiegend gesundheitsschädliche Schimmel-Entferner sein. Das Spray entfernt Schimmel nachhaltig und langfristig.
Über eine halbe Million Euro haben Erfinder Sandro und Marketing-Fachmann Peter bereits in das Unternehmen gesteckt. Unternehmerin Tijen Onaran ist nicht nur von der Präsentation begeistert, sondern auch von Marketing-Experte Peter: "Mein Jobangebot steht, Peter. Wenn das alles doch nicht klappt, kommst du einfach zu mir!" Ein Angebot gab’s nicht – dafür aber von Ralf Dümmel: "Ich finde die Firmenbewertung fair. Ich würde es liebend gerne mit euch machen." Das ließen sich die Gründer nicht zweimal sagen und schnappten sich den Deal.
Einen Deal wollten auch die Brüder Bilal und Cihan Dalgic und zwar mit einem nachhaltigen Verpackungskonzept für Döner. Ihr Start-up "Haepsi" steht für umweltfreundliche Dönerverpackungen aus Papier. Die sogenannte "K-Bag" kann als Tasche auch für Burger und andere Fastfood-Produkte verwendet werden. "Mega präsentiert", lobte Dümmel die beiden.
Ob die positive Grundstimmung vielleicht an den leckeren Dönern lag, die die Löwen während der Präsentation verspeisen durften? Investieren wollte jedenfalls keiner. Für Cihan und Bilal kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: "Wir machen einfach weiter, wie bisher."
Mit Sven Junglas (33) spazierte der letzte Gründer für diese Staffel in die "Höhle der Löwen". Gemeinsam mit Mitgründer Ben hat der 33-Jährige die Game-App "Zeedz" entwickelt. Über eine Million Euro Umsatz haben die beiden schon gemacht, das Geld wurde stets reinvestiert. Die Vision von Sven: "Ich will, dass in ein paar Jahren jeder auf der Welt so ein niedliches Viech in seiner Tasche hat."
Über eine internationale Community dürfen sich die "Zeedz"-Gründer bereits freuen. Jetzt fehlt nur noch der Weg in den App-Store. "Als Pflanzenliebhaber bin ich gerade sowas von happy", schwärmte Maschmeyer. Tatsächlich erinnern die Spielfiguren und das Konzept der Spiele-App an eine Mischung aus Pokémon und Tamagotchi. Als Besitzer kümmert man sich um seine Samenkreaturen, knuddelt sie und pflanzt sie ein.
Der Clou: Das Ganze steht in Verbindung mit der realen Weltkarte und echten Wetterbedingungen. Wo Extremwetter auftritt, greift ein "Klimazerstörer" in der Spielwelt an. Durch In-App-Käufe und Abos fließen zehn Prozent des Gewinns an nachhaltige Projekte. Mit einem Handyspiel zum Helden im Kampf gegen den Klimawandel werden – das Konzept begeisterte alle Löwen gleichermaßen.
"Die Idee ist brillant", fand Dagmar Wöhrl. Auch von Tilmann Schulz gab es ein großes Lob für den Gründer: "Du legst einen total bravourösen Auftritt hin!" Für 600.000 Euro forderten alle fünf Löwen 25 Prozent der Anteile. Sven konnte sein Glück kaum fassen und nahm den Deal dankbar an: "Wow! Das ist sowas von ein Dreamteam-Szenario!"