Als "Kampf der Giganten" könnte man die erste Ausgabe der Sommer-Specials bezeichnen. Gastgeber Steffen Henssler trat in allen drei Runden gegen einen einzigen Gegner an: Profikoch und "Kitchen Impossible"-Star Tim Mälzer.
Die Hamburger Profiköche duellierten sich auf der Seebühne im Elbauenpark Magdeburg nicht nur im Kochen, sondern auch im Wortwitz. Getreu dem Motto "There's no business like showbusiness“ lieferten sich die zwei einen gekonnten Schlagabtausch. Wer einen klassischen "Grill den Henssler"-Abend erwartete, der irrte.
Los ging es mit der Vorspeise à la "Mälzer und Henssler liefern ab!", gefolgt von der Hauptspeise im "Kitchen Impossible"-Style. Lediglich die Nachspeise blieb in der altbekannten "Grill den Henssler"-Variante bestehen. Verkostet wurden die Gerichte wie üblich von der Jury, bestehend aus Jana Ina Zarrella, Reiner Calmund, Christian Rach sowie zwei Überraschungsgästen.
Während Henssler und Mälzer auf einem extra eingerichteten Marktplatz ihre Zutaten für die Vorspeise zusammenstellten, überlegte sich die Jury, welche "Bons" mit Extrawünschen die beiden Köche einarbeiten sollen. Komiker Wigald Boning, Überraschungsgast für Gang Nummer eins, erstellte ebenfalls einen Bon und durfte am Ende mit Punkte verteilen. Die Lieferung der Duellanten sollte in To-Go-Boxen auf die Jurypulte gelangen, was für Mälzer noch zum Problem werden sollte. Dazu später mehr.
Zunächst bearbeiteten die beiden Profiköche ihren Fisch und plauderten abwechselnd mit Moderatorin Laura Wontorra. Dabei geriet Mälzer ziemlich schnell ins Schwitzen, was auch daran liegen mochte, dass er sich oft bücken musste. Warum? Das fragte sich offenbar auch sein Kontrahent Steffen Henssler:
Laura Wontorra nahm Mälzer daraufhin in Schutz: "Er hat einen Abfalleimer kreiert, das finde ich gar nicht doof. Das sehe ich zum ersten Mal hier in der Küche und denke mir: 'Warum hat das noch nie einer vorher gemacht?' Das ist so schlau!". Schlau hin oder her: Die Wasserflasche, die Wontorra ihm zur Abkühlung brachte, schüttete sich Mälzer dann lieber über den Kopf, anstatt in den Mund.
Hier siehst du im Video: Laura Wontorra sorgt mit ihrem Outfit für Aufsehen:
Wontorra versuchte sich ebenfalls im Wortwitz: "Der Mälzer ist mit allen Wassern gewaschen!". Henssler konnte das Sticheln nicht lassen und scherzte über den "Gemütlichkeitsranzen" seines Gegners: "Der ist nach der Vorspeise durch. Dann können wir die Sendung abbrechen. Der gibt jetzt alles und dann ist vorbei." Tatsächlich machte Mälzer kurz vor Ablauf der Zeit einen stark erschöpften Eindruck.
Für einen kleinen Gänsehautmoment sorgte die Begegnung Mälzers mit seinem ersten Auszubildenden namens Philipp. Der saß nämlich im Publikum und trug passenderweise ein T-Shirt, auf dem "Mälzers Zivi" stand. Obwohl die Zeit ablief, nahm sich Mälzer Zeit für ein kleines Gespräch und holte sich Inspiration: "Was würdest du denn machen?". Sashimi mit blanchiertem Gemüse – so die spontane Antwort des Ex-Azubis, der mittlerweile als Küchenchef arbeitet. "Und wenn du jetzt noch Hensslers Teriyaki-Soße sagst, hau ich dir auf die Schnauze", brüskierte sich Mälzer in gewohnter "Kitchen Impossible"-Manier.
Aus dem Wolfsbarsch wurde dann aber doch kein Sashimi. Schließlich ging es darum, den Fisch bestmöglich zu grillen. In den letzten Minuten geriet Mälzer ins Schlingern. Während Henssler schon seine Liefertüten auf das Jurypult stellte, schmiss Mälzer die Zutaten mehr oder weniger in die Boxen. Kurz nach Ablauf der Zeit landeten die Boxen auf dem Jurytisch – Henssler ließ ihm das durchgehen. Die Jury fand Mälzers Fischgericht besser, wodurch dieser in Führung ging.
Für den Hauptgang lieferte Restaurantbetreiber Cihan Anadologlu den teuersten Döner Deutschlands in der berühmten schwarzen "Kitchen Impossible"-Box. Henssler und Mälzer schnupperten, probierten und kochten nach. Es galt, Wagyu Ribs, Pastinaken-Püree und exotische Gewürze zu einem Luxus-Kebap zu vereinen. Auch hier hatte Mälzer wieder die Nase vorn. Während Steffen Henssler ein Selleriepüree fabrizierte, lag Mälzer mit Pastinake goldrichtig. Dafür griff er zum falschen Brot – Punktabzug vom Erfinder des Luxus-Döners. Der Hauptgang endete unentschieden.
Moderatorin Laura Wontorra entlockte ihrem Gast unterdessen ein paar schlüpfrige Details aus seinem Werdegang. Mälzer arbeitete vor seiner Kochkarriere in einem Sexshop auf der Reeperbahn. "Vor meinem Zivildienst habe ich in einem Sexshop auf dem Kiez gearbeitet und Schuhe verkauft. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich habe viel über die weibliche Anatomie gelernt. Das war ja im Rotlichtbezirk und da war jetzt nicht jede untenrum vollbekleidet, während ich davor gekniet habe und ihr die Schuhe angezogen habe...", erkläre Mälzer grinsend. Auf die Frage hin, ob Mälzer das in einer Liveshow auch erzählt hätte, antwortete der: "Ja!"
Mit der Zubereitung des Desserts hatte sich der anfänglich hochgepeitschte Testosteronspiegel von Henssler und Mälzer latent abgebaut. Mehr oder weniger gelassen rührten die beiden ihren Crêpe-Teig an und versuchten anschließend die Crêpes zu grillen. Kein leichtes Unterfangen, denn die Grillplatte war so aufgeheizt, dass der Teig schnell verbrannte. Nach einigen Versuchen klappte es dann doch. Henssler, der punktemäßig zurücklag, hatte im Vorfeld schon aufgegeben. Tatsächlich ging auch der letzte Gang an Mälzer, der das Duell insgesamt mit 94 Punkten zu 80 Punkten gewann.