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"Nuhr im Ersten": Dieter Nuhr über Shitstorms, Corona und Greta

Dieter Nuhr klagt den Zuschauern sein Leid mit Shitstorms.
Dieter Nuhr klagt den Zuschauern sein Leid mit Shitstorms.bild: Screenshot ARD
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Dieter Nuhr beklagt sich über "Pranger" und witzelt über Greta

13.03.2020, 13:24
dirk krampitz
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Dieter Nuhr ist in den vergangenen Monaten zu einem echten Shitstorm-Experten geworden. Und mittlerweile hat der Kabarettist offenbar Spaß daran, die Community im Netz zu provozieren.

Zuerst war er mit den Witzen über Greta Thunberg angeeckt. Dann legte er mit Bemerkungen zu übertriebener Corona-Hysterie nach. Vor einigen Tagen hatte er gepostet, dass die Corona-Infektionsquote in Deutschland verschwindend gering sei und er "würde einfach gerne auftreten". Daraufhin brach wieder ein Sturm der Entrüstung über ihm zusammen. Er riskiere das Leben vor allem von älteren Menschen, wenn sie sich als Publikum in seinem Programm gegenseitig anstecken, lautete der Vorwurf.

Bei seiner ARD-Sendung "Nuhr im Ersten" hatte das Publikum offenbar keine Sorge. Und er nutzt die Sendezeit großflächig zur Rechtfertigung in eigener Sache:

"Wer sich jetzt noch der kollektiven Hysterie verweigert, wird an den Pranger gestellt."
Dieter Nuhr

Und gegen so einen Shitstorm sei "die Pest ein laues Lüftchen". Seine Bilanz: "Das ganze Land ist ein Irrenhaus, man weiß nur nicht, wer ist Arzt und wer ist Patient." Seine Zuschauer ermahnt er: "Bitte hören Sie mit der Klatscherei auf, sie verwirbeln die Luft" und er selbst nimmt erst mal einen tiefen Schluck aus einer angeblichen Desinfektionsmittelflasche. Nicht gerade subtil.

"Der Wille zur Aufregung ist, glaube ich, das Letzte, was unsere Gesellschaft zusammen hält", spekuliert Nuhr."Die Menschen horten bereits Klopapier, weil sie Angst haben, dass es bald nichts mehr zu essen gibt", witzelt er. "Heute trifft der Erreger auf die erregte Gesellschaft. Vielleicht ist es ja gut, wenn die Menschen spüren, dass unser Wohlstand zerbrechlich ist."

Nuhr und das Coronavirus

Bei Corona-Witzen ermahnt er seine Zuschauer im Studio: "Bitte klatschen sie jetzt nicht, das wird wieder ein Shitstorm geben." Aber es sei einfach seine Art: "Ich kann die Welt nur mit Humor ertragen".

Simone Solga
Simone Solgabild: screenshot ARD

Nuhrs Gäste kommen bei soviel Selbstbespiegelung in der Sendung ein bisschen zu kurz. Alfred Mittermeier philosophiert über das Leben ("Lebendig kommt keiner raus.") und die Geschlechtergerechtigkeit beim Sterben ("Man hat sich noch nicht mit der einer Tödtin befasst"). Simone Solga kalauert ein bisschen zu Corona "Ich niese immer in die Armbeuge, auch wenn sich deren Besitzer manchmal heftig wehren."

Bastian Bielendorfer weint sich über sein Lispeln aus: "Wenn ich Pistazieneis sage, rotze ich bis in die vierte Reihe. Das ist wie im Delphinarium, wenn der Orca springt" und verzweifelt am Unterhaltungsniveau der Deutschen: "Wenn "Wendler versus Pocher" 30 Prozent Einschaltquote holt, denke ich: so schlimm wäre aussterben auch nicht." Sara Bosetti hingegen trägt ihren fiktiven Brief an AfD-Politikerin Alice Weidel vor, in dem sie schreibt, dass es vielleicht unter den Flüchtlingen an der griechischen Grenze rein statistisch auch einige Arschlöcher seien. "Aber auch Arschlöcher haben Menschenrechte, das dürften Sie doch ganz gut finden, Frau Weidel."

Am Ende nochmal gegen Greta

Gegen Ende kommt Nuhr dann nochmal auf die Bühne und widmet sich noch wieder einmal seiner Lieblingsfeindin Greta: Die Leute würden zwar weniger Fliegen aber mehr Auto fahren im Moment – um den Viren in der Bahn zu entgehen: "Sollte Greta das Virus geschickt haben, der Schuss ist nach hinten losgegangen." Er ist sich sicher: "das gibt wieder einen Shitstorm." Es klingt fast so als würde er sich genau das Wünschen.

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