Im TV verteilt Sebastian Preuss als charmanter Bachelor seine Rosen. Aber der Münchner hat eine dunkle Vergangenheit, mit der er von Anfang an ziemlich offen umging. Allerdings hatte er einige Details seiner kriminellen Vergangenheit offenbar verschwiegen – oder verdrängt.
Schon in der ersten "Der Bachelor"-Folge berichtete Sebastian von seiner Vorgeschichte. Der Malermeister wurde 2009 zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, saß bereits im Knast. In der Sendung sagte er, dass er in seiner Jugend durch falsche Freunde auf die schiefe Bahn geraten sei. Er gibt sich geläutert und berichtete, dass er aus seinen Fehlern gelernt habe.
In der TV-Show klingt es ganz danach, als hätte er sich bei den Schandtaten nur mitreißen lassen. Doch neue Details aus seiner Vergangenheit werfen ein ganz anderes Licht auf den Junggesellen.
Rückblick: Im Mai 2008, an Sebastians 18. Geburtstag, soll er zusammen mit Freunden an der Isar gegrillt und getrunken haben. Es soll zu einem Streit mit einem Mann gekommen sein, den Sebastian zusammen mit einem Kumpel attackiert und beleidigt haben soll. Die Vorwürfe sind schwer: Sie sollen das damals 34-jährige Opfer mit Steinen und einem Grill, der noch mit glühenden Kohlen gefüllt war, beworfen haben. Außerdem sollen sie das Opfer als Ossisau beschimpft, geschlagen und getreten haben. Besonders heftig: Sebastian soll einen lebendigen Schwan am Hals gepackt und das Opfer damit attackiert haben. Der Schwan überlebte die Attacke.
Die Vorwürfe wurden vor einigen Tagen publik, doch der Bachelor bestreitet das Geschehen. Im Gespräch mit RTL sagte er:
Sebastians Schilderungen des Vorfalls weichen also stark von dem Tathergang ab, der in den Medien derzeit geschildert wird. Was der Münchner allerdings wohl verdrängt hat: Der Fall wurde bereits 2009 sehr genau dokumentiert. Damals standen ein lstvan Z. und ein Sebastian P. vor Gericht. Beide wurden wegen Beleidigung, Körperverletzung und einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, wie damals unter anderem aus Berichten des "Münchner Merkur", der "Bild" sowie "tz.de" hervorgeht.
Erstaunlich ist auch, dass Sebastian und sein mitangeklagter Kumpel bereits am ersten Prozesstag die Tat einräumten – und dazu zählte nun mal auch die Schwan-Attacke.
Hält sich Sebastian für ein Justizopfer? Will er den Zuschauern weismachen, bei dem Sebastian P. aus den Berichten handelt es sich nicht um ihn? Eine Verwechslung zu erklären, könnte auf jeden Fall schwierig werden. Es existieren Fotos vom Gerichtsprozess, auf denen Sebastian deutlich zu erkennen ist – auch wenn die Aufnahmen zehn Jahre alt sind.
Aber wie reagiert der Sender RTL auf die weiteren dunklen Details aus Sebastians Vergangenheit? Auf Nachfrage von watson sagte eine RTL-Sprecherin:
Sebastian habe sich, wie RTL sagt, inzwischen von jeglicher Form von Gewalt distanziert und bereue seine Fehler. Mittlerweile helfe er sogar, jungen Menschen Wege aus der Kriminalität aufzuzeigen. "Gemeinsam mit seinem ehemaligen Bewährungshelfer ist er an einem Projekt beteiligt, bei denen er Jugendlichen aus Problemvierteln und jungen Straftätern Alternativen und Perspektiven im Leben aufzeigen will", teilt die Sendersprecherin weiter mit. Sport, insbesondere Kickboxen, soll ihnen dabei helfen.
Konsequenzen muss Sebastian durch das Bekanntwerden seiner Verfehlungen also nicht befürchten. Ob allerdings die Frauen die Tat genauso locker nehmen, wie der Sender, wird sich noch zeigen. Denn vor allem Kandidatin Jenny T. dürfte als Tierpflegerin auf solch eine Offenbarung mehr als allergisch reagieren.
(jei)