Am Montagabend, nach fast 36 Jahren, verlässt der "Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer die ARD-Bühne. Er war der längste Moderator der Nachrichtensendung. "Im Moment ist mein Gefühl noch so, als ob ich am Dienstag in einen längeren Urlaub gehe", sagt der 68-Jährige der "Bild".
Jan Hofer hat in seiner Karriere viele Stationen erlebt. Angefangen hat er im Jahr 1987 beim Satiremagazin "Showbiss" im Hessischen Rundfunk. Er war auch bei bekannten Formaten wie "Riverboat" oder der "NDR Talk Show" mit dabei. Seit 2004 ist er Chefsprecher in der "Tagesschau".
Er selber hat nicht damit gerechnet, dass er den Job so lange machen würde. "Ich dachte, ich mache die 'Tagesschau' fünf Jahre und dann gehe ich den nächsten Schritt", erzählt Hofer. Ihm war damals noch nicht klar, in der "Champions League" gelandet zu sein und "dann will oder kann man nicht mehr zurück", sagt er.
Sein letztes Jahr bei der ARD war schwierig, erzählt der gebürtige Weseler: "Schichtdienste – morgens, mittags, abends, nachts. Das war schon sehr anstrengend. Mein letzter Urlaub war im letzten Jahr. Ich bin jetzt einfach durch."
Was ihn besonders bei seiner Arbeit mitgenommen hat, waren demnach Berichte, bei denen es um Kinder ging, wie der Flugzeugabsturz in Ramstein im Jahr 1988. "Es war grauenhaft, wie Kinder ihre Eltern gesucht haben", sagt er über die Berichterstattung.
Er selbst ist ein großer Fan von Reality-TV, dabei mitmachen will er aber nicht. "'Temptation Island‘ macht meine Frau nicht mit", sagt er lachend. Er will aber trotzdem weiterhin beim Fernsehen arbeiten, "aber nichts Festes", beschreibt er seine Zukunft.
(lfr)